„Es ist was es ist“ Wischen, kratzen, Dachlatten

Zweibrücken · Die Zweibrücker Künstlerin Regine Müller gibt in einer neuen Ausstellung in Spiesen-Elversberg Einblick in ihr Schaffen der vergangenen Jahre. Sie nutzt auch ungewöhnliche Techniken.

Eines der ausgestellten Werke von Regine Müller. Die Vernissage am 8. November, 18 Uhr, wird musikalisch begleitet von Kontrabassist Matthias Wolf.

Foto: Regine Müller

„Es ist was es ist“ – unter diesem Thema zeigt die Zweibrücker Künstlerin Regine Müller vom 8. November bis 6. Dezember jeden Mittwoch und Freitag von 17 bis 19 Uhr ihre Werke in der Artotheke Spiesen-Elversberg, St. Ingberter Straße 6. Dort bietet die Gemeinde Elversberg in einer schönen ehemaligen Apotheke eine Ausstellungs-Plattform für die regionale Kunstszene mit der Absicht, Kunst im Alltag zu vermitteln und erlebbar zu machen.

„Es ist was es ist“ – der Titel der Ausstellung von Regine Müller ist bewusst sehr offen gehalten, ohne Vorgaben an den Betrachter und auch ohne Hinweise auf die ausgestellten Bilder und umfasst verschiedenste Arbeiten der Künstlerin aus den Schaffensphasen der letzten Jahre. Regine Müller malt abstrakt und informell, experimentiert mit verschiedenen Techniken und arbeitet sehr frei, in der Dynamik des Augenblicks. Dies führt nicht zu vorhersehbaren Ergebnissen, ist ergebnisoffen und verlangt danach, immer wieder genau hinzusehen, zu überdenken, zu verändern und gegebenenfalls zu verwerfen.

Ihre Fotoreihe „Mon Avignon“, für die sie 2022 „abgeschabte“ Flächen von Plakatwänden und Schaufenstern im südfranzösischen Avignon fotografierte, inspirierte Müller beim Malen dazu, übereinander aufgetragene Farbflächen durch Wischen und Kratzen zu bearbeiten, was inzwischen einen persönlichen Stil darstellt. Es kommen auch verschiedene Werkzeuge anstelle von Pinsel und Spachtel zum Einsatz, und einige ihrer ausgestellten Bilder sind ausschließlich durch den Farbauftrag und der Bewegung einer groben Dachlatte auf der Leinwand entstanden.

„Malen stellt für mich eine Auseinandersetzung mit einer inneren Wirklichkeit dar“, schreibt Müller über ihren künstlerischen Ansatz: „Dabei werden seelische Prozesse dargestellt, die mich bewegen und inspirieren.“ Bekannt in Zweibrücken ist die heute 69-Jährige auch durch ihre jahrzehntelange Arbeit (1974 bis 2014) als Erzieherin und Leiterin der Kita St. Pirmin (Sonnenschein) in Bubenhausen.

Die Vernissage am kommenden Mittwoch um 18 Uhr wird begleitet von Müllers Bruder, dem Zweibrücker Kontrabassisten Matthias Wolf.