Ausgezeichnet gegen Rassismus

Zweibrücken · In den vergangenen elf Jahren sind am Hofenfels-Gymnasium fünf Mal Schüler mit Migrationshintergrund zum Schulsprecher gewählt wurden. Hinzu kommen vielfältige Aktivitäten für Toleranz. Deshalb wurde das Hofenfels gestern als „Schule ohne Rassismus – Schule mit Courage“ ausgezeichnet.

 Die Auszeichnung motiviert Schüler und Lehrer, ihren Einsatz gegen Rassismus weiterzuführen. Foto: nadine lang

Die Auszeichnung motiviert Schüler und Lehrer, ihren Einsatz gegen Rassismus weiterzuführen. Foto: nadine lang

Foto: nadine lang

Mit einem feierlichen Begleitprogramm und musikalischer Unterstützung durch die Schulband hat das Zweibrücker Hofenfels-Gymnasium (HFG) gestern Vormittag die Auszeichnung "Schule ohne Rassismus - Schule mit Courage" entgegengenommen. Zu Gast waren nicht nur fast alle Schüler und Lehrkräfte des HFG, sondern auch Vertreter anderer couragierter Organisationen, wie Ingrid Satory und Eckart Emrich vom Bündnis buntes Zweibrücken oder Caro Nebe für die protestantische Kirche Zweibrücken .

Vor über zwei Jahren schon war die Idee entstanden, sich um diese Auszeichnung zu bewerben, erklärte Wulf Pippart, der die AG gegen Rechts leitet. Damals hängte sich Schülervertreter Christian Becker hinter die Umsetzung. Mit seinem Abgang nach dem Abitur ruhte das Projekt eine Zeit lang, bis die Schülervertretung und die AG gegen Rechts, in der sich bereits Sechstklässler engagieren, das Anliegen wieder in die Hand nahmen. "An unserer Schule haben wir seit Jahren eine gelebte Toleranz gegenüber anderen Religionen, Glauben und Weltanschauungen", erklärte gestern Oberstudiendirektor Werner Schuff und nannte als Beispiel, dass in den vergangenen elf Jahren fünf Mal Schüler mit Migrationshintergrund zum Schulsprecher gewählt wurden. Mit zahlreichen Veranstaltungen wie dem Holocaust-Gedenktag habe man sich auch in der Vergangenheit stets um diese Toleranz bemüht. Darum habe es auch schon immer Diskussionen über den Sinn und Zweck eines weiteren Titels gegeben, schließlich würde es an der Einstellung der Schule nichts ändern. "Den Titel vertragen wir dennoch gut als Motivation und als Zeichen nach außen", fasste Wulf Pippart zusammen.

Bevor Anke Lips von der Landeszentrale für politische Bildung Rheinland-Pfalz die Urkunde überreichte, kam jedoch noch ein besonderer Gast zu Wort, denn mit der Auszeichnung gewinnt das HFG auch einen Schulpaten. Ziad Al Hussin, Vorsitzender der muslimischen Gemeinde, ist dieser neue Pate, der nicht nur einen Sohn am HFG und selbst Migrationshintergrund hat, sondern den Schülern einen Einblick in sein eigenes Leben mit seiner Flucht aus Syrien vor 16 Jahren, gewährte. "Rassismus ist einfach eine schlimme Sache", sagte Al Hussin und forderte die Schüler auf zu hinterfragen und für sich selbst zu handeln "Ich werdet Entscheidungen treffen müssen", sagte er und meinte die Seite, für die sich jeder Einzelne entscheiden kann. Auch Anke Lips appellierte an die Schüler : "Wir als Gesellschaft brauchen euer Engagement". Mit der Auszeichnung sind die ersten Schritte schon getan.

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