Zentrale Bußgeldstelle Aus Zweibrücken kommen bald zigtausende Knöllchen

Zweibrücken · Der rheinland-pfälzische Innenminister Roger Lewentz hat die Schaffung von 160 neuen Stellen angekündigt. Zwei Drittel davon sollen am neuen Standort in der ehemaligen Conergy-Verwaltung in Zweibrücken entstehen.

 Der Zweibrücker Außenstellenleiter Peter Hainsch, Innenminister Roger Lewentz, OB Kurt Pirmann, die Gesamtleiterin der Bußgeldstelle Speyer, Monika Weber, und der Präsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Thomas Ebling (von links), vor der neuen Außenstelle der Zentralen Bußgeldstelle in Zweibrücken.  			Foto: David Oliver Betz

Der Zweibrücker Außenstellenleiter Peter Hainsch, Innenminister Roger Lewentz, OB Kurt Pirmann, die Gesamtleiterin der Bußgeldstelle Speyer, Monika Weber, und der Präsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Thomas Ebling (von links), vor der neuen Außenstelle der Zentralen Bußgeldstelle in Zweibrücken. Foto: David Oliver Betz

Foto: David Oliver Betz

  Die Außenstelle Zweibrücken der Zentralen Bußgeldstelle (ZBS) Speyer ist gestern feierlich eingeweiht worden. Innenminister Roger Lewentz lobte dabei die präventive Wirkung von Kontrollen und Bußgeldern. Zur inneren Sicherheit gehöre eben auch, dass man Raser und Drängler kontrolliere. Diese bekommen künftig auch aus Zweibrücken Post.

Im ehemaligen Conergy-Verwaltungsgebäude hat sich die Bußgeldstelle nun eingerichtet. Aktuell sind 58 der 233 Mitarbeiter in Zweibrücken tätig, der Rest in der Domstadt Speyer, wo auch die Leitung der Gesamt-Bußgeldstelle sitzen wird. Innenminister Lewentz erklärte, dass Rheinland-Pfalz im vergangenen Jahr 161 Verkehrstote zu betrauern hatte. „Jeder davon ist einer zu viel, das ist klar. Dennoch ist es ein historischer Tiefststand und das liegt auch an den regelmäßigen Kontrollen.“ Man wolle deshalb intensiver und mehr kontrollieren, Zug um Zug würde daran gearbeitet, mehr mobile, semimobile und stationäre Messgeräte in Betrieb zu nehmen. Da bei den Blitzanlagen deutlich aufgestockt werden soll und es damit auch zu mehr Bußgeldbescheiden kommen wird, sind bis zu 120 Arbeitsplätze in der Göteborger Straße möglich. Im Ministerium geht man davon aus, dass sich die Bescheide verdoppeln werden und die ZBS daher insgesamt 160 neue Stellen schaffen wird, zwei Drittel davon in Zweibrücken. Man rechnet dann mit etwa zwei Millionen Bußgeldbescheiden pro Jahr.

 „Es war eine bewusste Standortentscheidung für die Region, eine richtige Entscheidung. Das ist ein Signal“, sagte der Minister, warum man sich für Zweibrücken entschieden habe. Zwar sei die Bußgeldstelle nicht mitten in der Stadt, doch die Büroräume und die ganze Infrastruktur hätten für den jetzigen Standort gesprochen. Vom Personalrat Udo Fremgen war zu hören, „dass dies der modernste Standort in ganz Rheinland-Pfalz“, sei. Das sei auch nicht weiter verwunderlich, denn das Gebäude sei schließlich für die Privatwirtschaft errichtet worden und da plane man generell etwas komfortabler.

 Oberbürgermeister Kurt Pirmann sagte: „Zweibrücken ist, was Behörden angeht, ausgeblutet worden. Deshalb sind wir sehr glücklich, dass wir hier den Zuschlag bekommen haben.“ Es sei ein tolles Gebäude, es gebe genügend Parkplätze und „man ist in drei Minuten in der Innenstadt“, noch schneller im Outlet-Center.

 Der Präsident des Polizeipräsidiums Rheinpfalz, Thomas Ebling, berichtete, dass es ein „vernetztes“ Projekt mit etlichen Beteiligten aus vielen Bereichen, Referaten und Dienststellen gewesen sei. Sein Dank galt vor allem den vielen Mitarbeitern dafür, dass alles so gut geklappt habe. Der Standort passe auch zu dem Motto des Projektes „Mir Pälzer misse zamme halle“, da sei es egal, ob Rheinpfälzer oder Südwestpfälzer.

 Beim gemeinsamen Rundgang mit dem Landes-Innenminister wurde deutlich, warum die Räume so gelobt wurden: Klimaanlage in jedem Raum, große, helle Arbeitsräume, dazu alles noch modern und neu eingerichtet. Personalrat Fremgen konnte sich bei seiner Rede daher einen kleinen Seitenhieb samt Augenzwinkern nicht verkneifen. „Herr Minister, wenn künftig neue Räume gebaut werden, dann sollte man hier mal schauen. Alle Polizisten würden sich wünschen, in so einem Gebäude zu arbeiten.“ Damit die Belegschaft nicht darben muss, soll auch noch eine Versorgung durch einen Bäcker sichergestellt werden.

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