Aus Brüssel nichts Neues

Zweibrücken · Mit einem wichtigen Gerichtstermin begründet der Sprecher des Insolvenzverwalters das Fehlen von Jan Markus Plathner beim letzten Passagierflug am Zweibrücker Flughafen. Zum gestrigen Gespräch bei der EU gab es keine Auskunft.

 Gähnende Leere herrschte gestern am Tag nach dem letzten Flug im Terminal des Zweibrücker Flughafens. Wie es dort weiter geht, ist noch immer unklar. Foto: Jan Althoff

Gähnende Leere herrschte gestern am Tag nach dem letzten Flug im Terminal des Zweibrücker Flughafens. Wie es dort weiter geht, ist noch immer unklar. Foto: Jan Althoff

Foto: Jan Althoff

Die Zitterpartie am Zweibrücker Flughafen geht weiter: Insolvenzverwalter Jan Markus Plathner hüllt sich auch nach dem Gespräch gestern Vormittag bei der EU-Kommission in Brüssel in Schweigen. "Der Insolvenzverwalter verhandelt derzeit mit Investoren. Um das nicht zu gefährden, können und dürfen wir derzeit keine weiteren Informationen geben", erklärt Plathners Sprecher Sebastian Brunner auf Nachfrage. Das gelte sowohl für die Frage, ob ein Investor die Staatsbeihilfen von 47 Millionen Euro für den Flughafen zurückzahlen muss, als auch für die Frage nach den Interessenten.

Bei einem Verzicht auf die Rückzahlung sieht der frühere Flughafen-Geschäftsführer Werner Boßlet "sehr gute Chancen". Der SWR hatte gemeldet, dass es je einen Interessenten aus Saudi-Arabien, Slowenien und aus der Region gebe. Alle drei sollen Interesse an Frachtflug haben (wir berichteten). "Dazu kann ich immer noch nichts sagen", sagt Brunner. Auf die Frage, wann es konkrete Informationen gibt, sagt der Sprecher: "Das hängt von den Gesprächen mit den Interessenten und der EU-Kommission ab."

Beim Flug des vorerst letzten Ferienfliegers am Montagnachmittag war Plathner nicht am Flughafen, was unter anderem von dem früheren Flughafen-Chef Werner Boßlet kritisiert wurde. "Ein Insolvenzverwalter sucht nicht nur nach Investoren. Er muss auch zu Gericht", sagte Brunner dazu. Und am Montag habe Plathner einen nicht zu verschiebenden Gerichtstermin gehabt.

Unterdessen hat das Infrastrukturministerium das Angebot für 20 Flughafen-Mitarbeiter beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) konkretisiert. Einsatzorte sind unter anderem die Straßenmeistereien in Kaiserslautern, Landstuhl, Waldfischbach und Dahn. Die nun freigestellten Flughafen-Beschäftigten sollen im Januar die unbefristeten Stellen antreten. Auf Wunsch auch früher. Neben dem LBM übernehmen die Stadt Zweibrücken , der Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken und die Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land insgesamt acht Leute.

Zum Thema:

HintergrundDas Projekt "Soziale Stadt", das in der Stadt Zweibrücken nach dem zu befürchtenden Aus für den Flughafen neue Impulse setzen soll, wird in der nächsten Ratssitzung auf der Agenda stehen. Das erklärte Zweibrückens Oberbürgermeister Kurt Pirmann auf Anfrage unserer Zeitung. In der Sitzung am Mittwoch, 12. November, werde im Rat erörtert, welche Gebiete in der Innenstadt Nutznießer des von Mainz in Aussicht gestellten Projekts (wir berichteten) werden sollen. Es könnten nur innerstädtische Gebiete gefördert werden. Pirmann wertet die Zusage von Mainz als positiv. "Normalerweise werden mit dem Projekt ,Soziale Stadt' nur größere Städte im Land gefördert, bislang etwa Speyer, Worms, Koblenz oder Trier." Ziel des Projekts sei es, Impulse im Sozialen Wohnungsbau oder bei generationenübergreifendem Zusammenleben zu geben, nannte der Oberbürgermeister Beispiele. eck

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