Auf die Resolution folgt Resolutes

Zweibrücken. So süß die Knabbereien auf dem Tisch von Saar-Staatssekretär Dieter Grünewald auch waren - für die Zweibrücker Delegation gab es gestern letzten Ende nur Saures

 Sichtlich verhalten war die Reaktion von Saar-Staatssekretär Dieter Grünewald (rechts), als ihm Oberbürgermeister Helmut Reichling die Resolution zur Verlängerung der S-Bahn übergab. Foto: eck

Sichtlich verhalten war die Reaktion von Saar-Staatssekretär Dieter Grünewald (rechts), als ihm Oberbürgermeister Helmut Reichling die Resolution zur Verlängerung der S-Bahn übergab. Foto: eck

Zweibrücken. So süß die Knabbereien auf dem Tisch von Saar-Staatssekretär Dieter Grünewald auch waren - für die Zweibrücker Delegation gab es gestern letzten Ende nur Saures. Neun Vertreter aus der Rosenstadt (siehe "Auf einen Blick") hatten sich auf den Weg nach Saarbrücken gemacht, um dem Staatssekretär im Verkehrsministerium die Resolution zur Reaktivierung der Bahnstrecke von Zweibrücken nach Homburg zu übergeben. Aber der Empfang war kühl. Grünewald hatte bereits im aktuellen Merkur erklärt, er sehe wenig Chancen, dass diese Strecke reaktiviert werde. Diese Worte wiederholte er am Nachmittag, als die Delegation eintraf."Wer bestellt, bezahlt", beschied er den Besuchern kurz und knapp. Das Saarland sei hochverschuldet und müsse die Verkehrsprojekte zuerst fördern, die für die Bürger dieses Bundeslandes den meisten Nutzen hätten. Oberbürgermeister Helmut Reichling verwies auf die "große Anzahl von Gebietskörperschaften und Unternehmen, die sich unserer Resolution angeschlossen haben" und betonte, dass auch Einöd und ganz Homburg von der Reaktivierung deutlich profitieren würden. Das focht den Staatssekretär nicht an. "Wer bestellt, bezahlt", wiederholte er mantraartig und meinte damit, dass Zweibrücken und somit das Land Rheinland-Pfalz die Reaktivierung zu zahlen habe, wenn es diese wünsche.

Als Reichling merkte, dass sich Grünewald wenig empfänglich für die vorgebrachten Argumente zeigte, wurde er selbst resolut und brachte den geplanten Bau eines Kreisels auf Zweibrücker Gemarkung ins Spiel. Hintergrund: Das Saarland will die Umgehungsstraße B 423 als Entlastung der stark befahrenen Straße durch Einöd, Schwarzenacker und Schwarzenbach bauen. Ein Kreisel in Bubenhausen soll den wichtigen Anschluss an diese Umgehung garantieren. Reichling eröffnete Grünewald: "Dieser geplante Kreisel wird uns zirka acht Millionen Euro kosten. Die Reaktivierung der Bahnstrecke würde die Länder etwa drei Millionen kosten. Ich bin mir nicht sicher, ob der Zweibrücker Rat für den Bau dieses Kreisel stimmen wird, wenn das Saarland so wenig Bereitschaft zeigt, sich für die Bahnstrecke, die für die gesamte Region wichtig ist, zu engagieren." Die Zweibrücker Ratsmitglieder Uwe Kretzschmar, Berni Düker, Ingrid Kaiser und Gertrud Schanne-Raab pflichteten Reichling im Anschluss an das Treffen bei: Hinter dem Bau dieses Kreisels stünden bei einem Nein des Saarlandes zur Bahn-Reaktivierung "viele Fragezeichen", hieß es unisono.</bu_text>

Auf einen Blick

Die Teilnehmer der Delegation: Oberbürgermeister Helmut Reichling, Berni Düker (SPD), Uwe Kretzschmar (CDU), Ingrid Kaiser (FDP), Gertrud Schanne-Rab und Norbert Pohlmann (beide Grüne Liste) und Andreas Schneider (Linke); ferner Dieter Franck und Bernhard Marschall, beide Mitglieder des Arbeitskreises zur Reaktvierung der Bahnstrecke. eck

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