VT Niederauerbach Gaststätte erwacht nach einem Jahr

Zweibrücken · Die neuen Pächter des Auerbacher Hofs mussten drei Monate auf die Konzession warten. Am Samstag werden in der Vereinsgaststätte der VTN wieder Gäste bewirtet.

 Auerbacher Hof

Auerbacher Hof

Foto: Nico Tielke

Viel zu lang stand der Auerbacher Hof nun schon leer, sagt Volkhard Gabriel von Niederauerbachs größtem Verein, der VTN. Inzwischen schon ein ganzes Jahr. Am kommenden Samstag füllt sich das Traditionslokal wieder mit Leben. Dafür sorgen die neuen Pächter Haki Krasnic und Fatiha El-Kalid.

Das Pärchen führte zuvor für sieben Monate ein Restaurant in Ottweiler. Gekocht wird gutbürgerlich und international. El-Kalid’s Spezalität sind Gerichte aus ihrem Heimatland Marokko. Jeden Samstag soll es ein Buffet geben. Auch Krasnic kocht selbst. Er kümmert sich beipielsweise um die mediterranen Speisen.

 Die neuen Wirte im Auerbacher Hof: Fatiha El-Kalid und...

Die neuen Wirte im Auerbacher Hof: Fatiha El-Kalid und...

Foto: Volkhard Gabriel
 Haki Krasnic.  Sie wollen gutbürgerliche Küche und internationale Extras verbinden.

Haki Krasnic. Sie wollen gutbürgerliche Küche und internationale Extras verbinden.

Foto: Volkhard Gabriel

Wieso dauerte es so lange, bis die neuen Pächter loslegen durften? Für Krasnic und El-Kalid entschieden hatte sich die VTN schon im März unter einer Vielzahl von Bewerbern. Ihr Konzept „gutbürgerliche Küche und internationale Extras“ anzubieten, überzeugte die Vereinsverantwortlichen als „genau das richtige für Niederauerbach.“

Ein Eröffnungstermin im Mai war schnell gefunden. Doch der konnte nicht gehalten werden. Die Konzession fehlte. Geschäftsführerin El-Kalid hatte ihr Gewerbe für das Restaurant im Saarland abgemeldet und in Zweibrücken neu angemeldet.

Doch plötzlich hieß es, der Aufenthaltstitel müsste geändert werden. Die Pächterin aus dem nicht-EU-Ausland besitzt einen spanischen Pass, der sie eigentlich berechtigte, innerhalb der EU ein Restaurant zu eröffnen. Im Saarland ging das, in Rheinland-Pfalz jedoch nicht. Um den Aufenthaltsstatus zu ändern, mussten viele Stellen eingeschaltet werden. In der Corona-Zeit die benötigten Dokumente von den Behörden zu kommen, gestaltete sich als kompliziert. Und so hingen Pächter und Verein zeitweise in der Luft. Krasnic und El-Kalid blieben drei Monate ohne Einnahmen. Die VTN trug die laufenden Kosten. Trotzdem hielten beide aneinander fest. „Wir merken ja wie viel Herzblut die beiden da reinstecken“, sagt Volkhard Gabriel vom VTN. Den Vertrag nicht aufrechtzuhalten, sei nie eine Option gewesen, auch wenn der Leerstand von mittlerweile einem Jahr den Verein 10 000 Euro gekostet hat. Dafür sind Krasnic und El-Kalid sehr dankbar. „Der Verein hat uns zu keiner Zeit Druck gemacht“, sagt Haki Krasnic.

Aus seiner Sicht unglücklich gelaufen sei die Kommunikation mit dem Gewerbeamt. Die Information, dass es noch Probleme mit dem Aufenthaltstitel gebe, sei erst ein paar Tage vor der geplanten Eröffnung im Mai gekommen. So musste diese kurzfristig abgesagt werden. Daraufhin kochte niemand im Auerbacher Hof – dafür aber die Gerüchteküche auf den sozialen Netzwerken. Pressewart Volkhard Gabriel musste etwa klarstellen, dass die neuen Pächter nicht plötzlich abgesprungen seien.

  Der Auerbacher Hof bietet auch in Corona-Zeiten Platz für viele Gäste.

Der Auerbacher Hof bietet auch in Corona-Zeiten Platz für viele Gäste.

Foto: Nico Tielke

Vor ein paar Wochen dann die große Erleichterung für Alle. Nach langer Wartezeit bekam Fatima El-Kalid in diesem Monat die Konzession – wenn auch vorerst nur für drei Monate. Für eine unbefristete Ausschankerlaubnis fehlt noch eine sogenannte „Lebensmittel- und Hygieneschulung.“ Die wird bei der Industrie und Handelskammer in Rheinland-Pfalz für Gastronomen vorgeschrieben. Fatiha El-Kalid kann den Kurs im Oktober machen und trotzdem vorher schon als Gastronomin arbeiten, wie die IHK-Pirmasens bestätigte.

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