Auerbach-Renaturierung und neuer Spielplatz Natur-Großbaustelle in Oberauerbach

Zweibrücken · Die Oberauerbacher Ortsmitte verändert ihre Gestalt. Der Auerbach ist kaum mehr wiederzuerkennen. Während hier noch einiges zu tun bleibt für die Renaturierung, ist der neue Spiel- und Bolzplatz nebenan schon fast fertig.

 Erster Schritt zur Renaturierung waren gewaltige Erdarbeiten, damit der Auerbach ein neues, natürlicheres Flussbett bekommt.

Erster Schritt zur Renaturierung waren gewaltige Erdarbeiten, damit der Auerbach ein neues, natürlicheres Flussbett bekommt.

Foto: Hedi Danner

Die im Stadtteil Oberauerbach zurzeit vorhandene Großbaustelle lässt viele Bürger staunen. Riesenbagger und andere Großgeräte arbeiten seit dem späten Herbst hier unablässig an dem Großprojekt „Renaturierung des Auerbach“, Untertitel: „Umsetzung der vorgegebenen europäischen Wasserrahmenrichtlinie – Aktion blau plus“, ein Aktionsprogramm des rheinland-pfälzischen Umweltministeriums, das seit 1995 die Wiederherstellung von naturnahen Gewässern fördert. Ziel ist, „unsere Gewässer in einen guten ökologischen Zustand zu versetzen“.

In den 1970er-Jahren war Oberauerbach regelmäßig von starken Hochwassern betroffen, verbunden mit großen Unbilden für die Bewohner die an den Gewässern wohnten. Mitte der 1980-Jahre begann man deutschlandweit, die Flüsse und Gewässer zu begradigen, um den schnellen Abfluss der Regenmassen zu gewährleisten. Dass sich dies Jahre später als gewaltiger Fehleingriff in die Natur herausstellte, ahnte damals kaum jemand, wohl auch weil das Umweltbewusstsein noch nicht vorhanden war.

Mit der „Aktion blau“ begann man in den 2000er-Jahren, die Gewässer wieder zu verbessern. Die „Aktion blau plus“ besteht aus mehreren Komponenten: die chemische Wasserqualität, sowie die biologische Komponente .

Das Ziel der biologische Komponente ist, den Lebensraum im Wasser und auch an den Ufern und den Gewächsen für die dort lebenden Lebewesen (nicht nur Fische, sondern auch die sich ansiedelnden Wasserpflanzen, sowie Kleinstlebewesen) zu verbessern und zu optimieren.

Bei der chemischen Komponente werden die zu verbesserten Gewässer mit anderen Gewässern im definierten Referenzzustand (natürlich), verglichen, um deren Zustand zu erreichen.

Der Bewertungsmaßstab entspricht immer dem aktuellen ökologischen Zustand, der erreicht werden soll. Dieses soll in kleinen Bauabschnitten nach und nach erreicht werden, erläutert Andreas Reischmann, Gewässer-Experte beim auch als Untere Naturschutzbehörde fungierenden UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken).

Die Oberauerbacher Gewässer, in Richtung Niederhausen der Wiesbach, sowie der Auerbach in Richtung Niederauerbach, befinden sich von der Wasserqualität in einem sauberen , akzeptablen Zustand. Mit dem Bauen von sogenannten Trittsteinen können sowohl die Fische, als auch die Kleinstlebewesen wandern und sich überall ansiedeln, ohne durch Staustufen in welcher Weise auch immer, behindert und aufgehalten zu werden. Das erste Trittsteinbiotop befindet sich jetzt aktuell in der Dorfmitte am Bürgerhaus.

Hier in dem gesamten Bereich ist die Renaturierung sehr sinnvoll, so Reischmann, und wird sich in absehbarer Zeit hervorragend entwickeln. „Außerdem ist Zweibrücken hier ein gutes Beispiel für diese Umweltmaßnahme und befindet sich in einer sehr engagierten Umsetzung dieser geforderten zukunftsweisenden Maßnahme.“

Der Fördersatz beträgt 90 Prozent wird vom Land/Ministerium getragen, zehn Prozent der Kosten muss die Stadt bezahlen.

Parallel zur Renaturierung des Auerbachs in der Oberauerbacher Dorfmitte wird dort auch der Spielplatz komplett neu gestaltet. Der Spielplatz ist fast fertig gestellt, zurzeit finden noch Bauarbeiten am erweiterten Bolzplatz statt, sodass bald hier gespielt werden kann .

 Am Spielplatz ist schon vieles fast fertig, im Bild der neue Kletterturm.

Am Spielplatz ist schon vieles fast fertig, im Bild der neue Kletterturm.

Foto: Hedi Danner

Lange mussten die Oberauerbacher hierauf warten – denn laut städtischer Prioritätenliste zur Neugestaltung von Spielplätzen, war der Oberauerbacher erst im vergangenen Herbst zum Umbau-Beginn an der Reihe. Die Kosten trägt die Stadt.

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