Auch der Stadtrat sieht City-Outlet in der Krise

Zweibrücken. Angesichts des bevorstehenden Auszugs mehrere Mieter (Küchengeräte, Zigarren & Whisky sowie wahrscheinlich Bruno Banani) im City-Outlet Zweibrücken hat der Marketing-Experte Armin Gehl für einen kompletten Neuanfang geworben (wir berichteten). Handlungsbedarf sieht auch der Stadtrat. Einige der Vorschläge Gehls stoßen allerdings auf Ablehnung

Zweibrücken. Angesichts des bevorstehenden Auszugs mehrere Mieter (Küchengeräte, Zigarren & Whisky sowie wahrscheinlich Bruno Banani) im City-Outlet Zweibrücken hat der Marketing-Experte Armin Gehl für einen kompletten Neuanfang geworben (wir berichteten). Handlungsbedarf sieht auch der Stadtrat. Einige der Vorschläge Gehls stoßen allerdings auf Ablehnung.So hält der Zweibrücker SPD-Chef Fritz Presl nichts von Gehls Idee, das City-Outlet in "Galerie am Schloss" umzubenennen, weil das die Menschen neugieriger mache. Mehrere Shops im City-Outlet seien zwar hochwertig, aber ohne echte Outlet-Preise, räumt aber auch Presl ein. Vom DOZ (Designer Outlets Zweibrücken) sei man Anderes gewohnt: "Da wird streng kontrolliert, dass alle Preise reduziert sind." Presl plädiert dafür, "den griffigen Namen City-Outlet beizubehalten und zu versuchen, outletgerechtere Dinge reinzunehmen". Ob ein mit Einkaufszentren erfahrener privater Betreiber besser wäre, wie Gehl meint, bezweifelt Presl angesichts der Probleme der Hallplatz-Galerie.

FDP-Fraktionschef Walter Hitschler hält eine Privatisierung dagegen für sinnvoll. Die Politik solle sich aus dem City-Outlet heraushalten. "Wir legen nur Wert darauf, dass nebenan die Passage Schreiner erst abgerissen wird, wenn deren Vermietung sicher ist."

"Es müssen Profis her"

CDU-Fraktionvize Uwe Kretzschmar hofft ebenfalls auf die Passage. Er bedauert: "Dass es nicht so läuft wie erhofft, ist unbestritten - das Konzept des City-Outlets ist nicht so aufgegangen." Allerdings stehe den Klagen von Shops im Erdgeschoss das erfolgreiche Spiel-Obergeschoss gegenüber. Kretzschmar vermutet "bei den Drei, die wegwollen, auch eine persönliche Fehde mit der Gewobau". Die Gewobau solle das Einkaufzentrum auf jeden Fall weiter betreiben, "aber es müssen schon Profis her, die mehr davon verstehen als ein Wohnungsbauunternehmen".

Norbert Pohlmann, Grüne-Liste-Fraktionsvize, sieht es "offensichtlich nicht gelungen, einen Gegenpunkt zum DOZ zu setzen". Zumindest als Einkaufsgalerie könne das City-Outlet aber "durchaus eine Zukunft haben". Da es der Gewobau gehört, "sollte der Rat aber nicht ins Konzept reinreden".

FWG-Fraktionschef Oliver Reitnauer hofft, wie Presl, dass in die Ex-Passage ein Magnet wie ein Elektronikgroßmarkt einziehen könnte - was sich mit dem City-Outlet gegenseitig befruchten würde. Angesichts des fehlenden Outlet-Charakters plädiert Reitnauer aber eher dafür, das Outlet-Konzept aufzugeben. Ein privater Betreiber triebe "nur die Kosten in die Höhe".

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