Attacke auf Rot-Grün

Zweibrücken · Die rot-grüne Regierung in Mainz gefährdet die Zukunftsfähigkeit des Landes, warnte gestern Abend Volker Wissing, Landesvorsitzender der FDP, in der Festhalle in Zweibrücken. Die Infrastruktur im Land „verrotte“, kritisierte der Landauer.

 Volker Wissing, Landeschef der FDP, in der Festhalle. Foto: Wille

Volker Wissing, Landeschef der FDP, in der Festhalle. Foto: Wille

Foto: Wille

Volker Wissing weiß, wie man's spannend macht. Für 19 Uhr war der Landesvorsitzende der FDP angekündigt. Nun ist es 19.30 Uhr, Wissing ist immer noch nicht da. Reiner Hohn, Bürgermeister Hornbachs und FDP-Urgestein, hält die rund 100 Zuhörer in der Festhalle bei Laune. Er schwört die Parteifreunde auf die Landtagswahl am 13. März ein; die Liberalen hätten sehr gute Chancen, wieder in den Landtag zu ziehen mit den drei Kreisverbands-Kandidaten Erika Watson, Sebastian Schäfer und Steven Wink. Applaus brandet auf.

19.38 Uhr: Es ist soweit - Wissing trifft ein. Der fackelt nicht lange, greift zum Mikrofon - und greift an. Der vielreisende FDP-Landeschef aus Landau, den dichter Verkehr aufhielt, hat in seinem Gepäck wahrlich kein Zuckerbrot, sondern die Peitsche mitgebracht. "Wir sind seit 2007 nur noch im Krisenmodus. Erst die Finanzkrise, dann die Eurokrise, jetzt die Flüchtlingskrise", konstatiert er. Die Bundesregierung taumle von einem Problem zum nächsten. In der Flüchtlingskrise geißelt er Kanzlerin Angela Merkel. Erst heiße es "Refugees welcome", dann betone sie auf einmal, dass man von den meisten Flüchtlingen erwarte, dass sie wieder in die Heimat zurückkehrten. Merkel fehle der Plan.

Schnell kommt der Spitzenkandidat der FDP auf die Landespolitik zu sprechen. Rot-Grün verspiele die Zukunftsfähigkeit des Landes, warnt der 45-Jährige. In Rheinland-Pfalz "verrottet Infrastruktur im Wert von 20 Millionen Euro pro Jahr"; in diesem Umfang werde zu wenig in das Verkehrsnetz investiert. Stattdessen baue Rot-Grün lieber "Achterbahnen, Freizeitparks und Hotels. Die B 10 ist eine Katastrophe, die mangelnde Anbindung der Region an den Rhein nicht zumutbar", geißelt er die aus seiner Sicht schweren Versäumnisse. Nicht nur die Straßen seien in miserablem Zustand, auch die Brücken . "Über Rheinland-Pfalz wird in Deutschland gelacht", sagt er mit Blick auf "Brücken , die zusammenbrechen", womit er auf die Schiersteiner Brücke bei Mainz anspielt. Auch das Thema S-Bahn-Anschluss für Zweibrücken komme zu kurz. In Sachen Digitale Infrastruktur sehe es nicht besser aus. "Rheinland-Pfalz ist das Land der Funklöcher. Das ist kein Zustand!" Seine Partei fordere einen "Breitbandausbau auf höchstem Niveau". Wissing: "Wir wollen Rheinland-Pfalz zum besten Standort für digitale Infrastruktur in Deutschland machen." Beifall.

Auch wolle die FDP massiv in Bildung investieren und zugleich die einseitige Favorisierung der akademischen Ausbildung, wie sie Rot-Grün betreibe, aufheben. Die berufliche Bildung sei in ihrer Wertigkeit der akademischen gleichzusetzen. "Stattdessen findet eine Diskriminierung beruflicher Bildung statt" - während die Unternehmen im Land händeringend Fachkräfte suchten.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort