Arbeitskreis will „Hilfesystem“ aufbauen

Zweibrücken · Eine geschlechtsbewusste Jugendarbeit will der Arbeitskreis Prävention in Zweibrücken etablieren. Der Startschuss dafür waren die Mitmach-Aktionen am Weltmädchentag. Danach wurden Anregungen für die Zukunft gesammelt.

Für den Weltmädchentag am Dienstag hatte sich der Arbeitskreis Prävention Zweibrücken Mitmach-Aktionen unter dem Motto "Mädchen in aller Vielfalt - gemeinsam statt einsam!" überlegt (wir berichteten). Allerdings seien diese nur der Start in ein größeres Projekt für die Zweibrücker Mädels.

Denn die Aktion sollte auch dazu dienen, den Bedarf für eine geschlechtsbewusste Jugendarbeit im Raum Zweibrücken zu klären. Die Mädchen selbst konnten am Ende des Tages mithilfe eines Feedback-Bogens angeben, was sie sich speziell für Zweibrücken noch wünschen. Bei etwa 70 Teilnehmerinnen zwischen zehn und 16 Jahren gab es da die eine oder andere Idee für zukünftige Angebote, wie beispielsweise der Wunsch nach mehr Festen für Mädchen in der Stadt.

"Der Tag war ein voller Erfolg", freut sich Laura Bachmann, Leiterin des Arbeitskreises Prävention Zweibrücken . "Und auch die pädagogischen Fachkräfte waren sehr zufrieden mit dem Verlauf des Projektes." Da dürfte es kein Wunder sein, dass das Pilotprojekt zu einem festen Angebot installiert werden soll. Vor allem, da sich die Aktion nicht nur als Mädchentag erwiesen hat, sondern auch als Inklusionsprojekt. Gut ein Drittel der Besucherinnen hatte Migrationshintergrund, rund zwölf Flüchtlingsmädchen waren da, und auch zwei Mädels mit Handicaps hatten ihren Weg zur Veranstaltung gefunden.

"Es ist kein Fun-Projekt, sondern soll nachhaltig Erfolg zeigen", betont Esther Hartfelder, ebenfalls Leiterin des Arbeitskreises Prävention Zweibrücken . Der Kontakt, der mit Mitarbeiterinnen, die aus verschiedenen Bereichen der Kinder- und Jugendhilfe stammen, entsteht, soll die Hemmschwelle zwischen Erwachsenen und jungen Frauen brechen, damit es den Mädchen im Bedarfsfall leichter fällt, Hilfe zu suchen und in Anspruch zu nehmen. Es soll ein "Hilfesystem" aufgebaut und durch Vernetzung gestärkt werden, um von jedem, der Rat braucht, genutzt werden zu können. "Auch wenn sich die Lebenslage der Mädchen hierzulande von der Lebenssituation der Mädchen in anderen Kulturen wesentlich unterscheidet, haben auch hier die Mädchen spezifische Problemlagen, Herausforderungen und Sehnsüchte", sagt Bachmann.

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