Arbeit für den Frieden

Zweibrücken · Noch heute werden gefallene Soldaten aus dem Zweiten Weltkrieg gefunden – zum Beispiel in Weißrussland. Der Bund Deutsche Kriegsgräberfürsorge (BDK) sorgt für das Aus-, Um- und Einbetten vor Ort.

Diego Vogt, Landesgeschäftsführer des Bundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge (BDK) für Rheinland Pfalz, war kürzlich zu Gast bei der Fallschirmjägerkameradschaft Fritz Walter . Er referierte über die Arbeit des BDK im In- und Ausland - zum Beispiel in Weißrussland. Hier werden noch heute gefallene Soldaten aus dem 2. Weltkrieg gefunden. Nach wie vor suchen nämlich Eltern nach ihren Söhnen und es werden immer noch einige Hunderttausend Soldaten vermisst. "Aufgabe des Volksbundes ist es, die Gefallenen zu bergen, wenn immer möglich zu identifizieren und zu einer letzten Ruhestätte zu betten. Dabei ist es hilfreich, noch Erkennungsmarken oder andere geeignete persönliche Dinge der Gefallenen zu finden", erklärte Diego Vogt und fügte hinzu: "Einzelne Grabstätten sind in Weißrussland nicht mehr erlaubt. Deshalb findet die Bestattung in würdiger Form auf einem Gräberfeld statt. Dazu muß das Gelände, nicht selten unter schwierigen Umständen, zunächst erworben werden, um eine Aus- Um- und Einbettung zu ermölichen. Die Gräberstätte wird dann abschließend mit einem großen Kreuz gekennzeichnet."

Kontakt zum Versöhnen

Die Durchführung dieser Arbeiten für den Frieden obliegt dem Volksbund Deutscher Kriegsgräberfürsorge. Unterstützt wird er dabei von den lokalen Behörden. "In internationalen Workcamps, in denen sich Freiwillige einsetzen, werden die nötigen Arbeiten verrichtet", erzählte der BDK-Landesgeschäftsführer weiter.

"Nicht selten suchen die jungen Teilnehmer Kontakte zu ehemaligen russischen Kriegsteilnehmern, um im versöhnlichen Dialog über die vergangene grausame Zeit zu sprechen. So entstanden schon viele Gästeabende bei russischen Famlien - ein verbindlicher Akt der Versöhnung über den Gräbern, nach der schlimmen, auch gemeinsamen, Vergangenheit", wusste Diego Vogt zu berichten.

Fritz Münch von der Fallschirmjägerkameradschaft sagte: "In unseren eigenen Reihen haben wir Peter Krug, der seit 1972 auf nationalen und internationalen Workcamps Einsätze für den Frieden leitete - oft auch gemeinsam mit seiner Familie."

Darüber hinaus engagiert sich die Fallschirmjägerkameradschaft Fritz Walter gemeinsam mit aktiven Soldaten auch selbst: So wird jedes Jahr eine Kriegsgräberstätte in Rheinland Pfalz wieder in einen würdigen Zustand versetzt. "Kriegsfriedhöfe in Rheinland Pfalz sind leider oft die Stiefkinder der kommunalen Verantwortlichen. Dabei ergibt sich aus dem ewigen Ruherecht der Kriegsgräberanlagen im In -und Ausland für die Zukunft eine unbegrenzte Aufmerksamkeit für den würdigen Zustand dieser Gedenkstätten", betonte Fritz Münch.

Arbeitseinsatz des Internationalen Workcamps des Volksbundes Deutsche Kriegsgräberfürsorge. Foto: Bernd Wüstneck/dpa

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StichwortDer Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge e. V. ist eine humanitäre Organisation. Er widmet sich im Auftrag der Bundesregierung der Aufgabe, die Gräber der deutschen Kriegstoten im Ausland zu erfassen, zu erhalten und zu pflegen. Der Volksbund betreut Angehörige in Fragen der Kriegsgräberfürsorge, er berät öffentliche und private Stellen, er unterstützt die internationale Zusammenarbeit auf dem Gebiet der Kriegsgräberfürsorge und fördert die Begegnung junger Menschen an den Ruhestätten der Toten. red www.volksbund.de

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