Prozess vor dem Landgericht Angeklagter räumt Waffenkauf ein

Zweibrücken · Prozess vor Zweibrücker Landgericht nach Krankheitsfall erneut aufgenommen.

Der im Oktober wegen der längerfristigen Erkrankung einer Richterin ausgesetzte Prozess gegen einen mutmaßlichen Waffenhändler aus der Südwestpfalz wurde am Mittwoch vor dem Zweibrücker Landgericht neu aufgerollt. Der 67-Jährige muss sich vor der Großen Strafkammer verantworten, weil er mit Kriegswaffen gehandelt haben soll. Die Staatsanwaltschaft legt dem Angeklagten zur Last, in den Jahren 2013 bis 2015 in großem Umfang Kriegswaffen und insbesondere Sturmgewehre und Maschinenpistolen in der Slowakischen Republik angekauft, nach Deutschland eingeführt und weiter verkauft zu haben. Die Waffen sollen bis auf die Läufe der Waffen voll funktionsfähig gewesen sein. In die Läufe der Waffen sollen Stifte oder Gashülsen eingebracht gewesen sein, die einen unmittelbaren Gebrauch der Waffen verhindert haben sollen. Die Stifte oder Hülsen sollen aus den Läufen aber ohne großen Aufwand zu entfernen gewesen sein, um die volle Funktionsfähigkeit der Waffen wieder herzustellen. Dem Angeklagten, der keine waffenrechtlichen Befugnisse gehabt hätte, wollte nach eigenen Angaben mit dem Weiterverkauf seine Rente aufbessern. Es soll dabei um über 100 Waffen gegangen sein.
Der Südwestpfälzer räumte ein, die Waffen selbst in Bratislava gekauft zu haben. Seit 2008 sei er selbstständig und handele mit so genannten Deko-Waffen. Diese seinen aber nicht funktionsfähig, behauptet der frühere Sportschütze. Bei einer Hausdurchsuchung am 29. Mai 2015 wurden bei ihm Sturmgewehre und Maschinenpistolen der Marken Ceska Zbrojovka, AK 47 und Magazine sichergestellt. Die Fahnder wurden auf ihn aufmerksam, da die Lieferanten in der Slowakei ins Visier der Polizei geraten waren. So seien bei ihr georderte Waffen unter anderem bei Anschlägen in Paris verwendet worden.

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