An Kooperation führt kein Weg vorbei

Zweibrücken. In den beiden Zweibrücker Krankenhäusern entstehen durch zu viele Betten zu hohe Kosten. Dieser Schluss lässt sich aus einem Gutachten ziehen, das die Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Beratung (Gebera) im Auftrag des Landes-Gesundheitsministeriums erstellt hat. Gebera-Manager Sven Marth zufolge gab es 2008 in der Westpfalz etwa 17 Prozent zu viele Betten

Zweibrücken. In den beiden Zweibrücker Krankenhäusern entstehen durch zu viele Betten zu hohe Kosten. Dieser Schluss lässt sich aus einem Gutachten ziehen, das die Gesellschaft für betriebswirtschaftliche Beratung (Gebera) im Auftrag des Landes-Gesundheitsministeriums erstellt hat. Gebera-Manager Sven Marth zufolge gab es 2008 in der Westpfalz etwa 17 Prozent zu viele Betten. Auf die beiden Zweibrücker Kliniken umgerechnet, ergäbe das bereits jetzt einen Bettenüberschuss von je knapp 45. Tendenz bis 2016 laut Gutachten: steigend. Hintergrund sind Vorgespräche zum Landeskrankenhausplan 2010, der laut Ministerium wohl im Herbst veröffentlicht wird. Dieser wird erläutern, wie die medizinische Versorgung auf den Bevölkerungsrückgang abgestimmt, dabei die Versorgung gesichert und gleichzeitig die Kosten im Zaum gehalten werden können. In Zweibrücken pocht das Ministerium diesbezüglich auf eine engere Zusammenarbeit zwischen dem St.-Elisabeth-Krankenhaus und dem evangelischen Krankenhaus. "Die beiden Träger, der Landesverein für Innere Mission und die Mallersdorfer Schwestern, haben bereits Vorschläge gemacht, wie sich diese gestalten könnte", sagt Ministeriums-Pressesprecherin Beate Faßbender, ohne Details verraten zu wollen. Sowohl eine stärkere Abgrenzung des Leistungsangebots, als auch Veränderungen in der Trägerstruktur scheinen denkbar. Karl-Heinz Weinberg, der Verwaltungsdirektor des evangelischen Krankenhauses: "Solange die Zielplanung läuft, werden wir keine Details veröffentlichen." Günter Merschbächer, der Geschäftsführer der katholischen Klinik, bestätigte, dass die Bettenzahl in seinem Haus von 264 auf 220 reduziert werden soll. Zu den laufenden Gesprächen sagte er: "Entscheidend für mich ist bei der Suche nach Abstimmungen und Kooperationen, dass sich am Ende die Versorgungsstruktur nicht verschlechtert, sondern verbessert." In dem Kontext stellte er klar, dass nicht zu hohe Kosten oder Überschussbetten schuld daran waren, dass die beiden Zweibrücker Krankenhäuser kürzlich für beantragte Baumaßnahmen kein Geld aus dem Krankenhausinvestitionsprogramms der Landesregierung erhielten (wir berichteten). Derweilt warnte Oberbürgermeister Helmut Reichling davor, die "derzeitige, bewährte Struktur" der Krankenhäuser umzubauen. Veränderungen müsse man behutsam angehen, "damit man nix kaputtmacht". Reichling wies darauf hin, bei den Kooperationsplänen die Schwesterstadt Homburg mit ihrer Uniklinik zu berücksichtigen.

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