Größter Arbeitgeber Zweibrückens plant „raschen und nachhaltigen Umbau“ Insolvenzverfahren von Tadano soll nur drei Monate dauern

Zweibrücken · Das Amtsgericht Zweibrücken hat am Montag das von den Kranbauunternehmen selbst beantragte Insolvenzverfahren über die Tadano Demag GmbH (Zweibrücken) und Tadano Faun GmbH (Lauf in Franken) eröffnet.

 Bislang beschäftigt Tadano in Zweibrücken (Werke Wallerscheid und im Bild Dinglerstraße) 1580 Mitarbeiter und in Lauf 720.

Bislang beschäftigt Tadano in Zweibrücken (Werke Wallerscheid und im Bild Dinglerstraße) 1580 Mitarbeiter und in Lauf 720.

Foto: Lutz Fröhlich

Dies entspricht dem regulären Ablauf des am 8. Oktober eingeleiteten Schutzschirmverfahrens, teilt Tadano mit. „Somit verläuft die Restrukturierung der Unternehmen wie geplant und im von der Geschäftsführung gesteckten Zeitplan.“

Die Geschäftsführung unter der Leitung von Jens Ennen ist weiterhin operativ verantwortlich, wie gehabt unterstützt durch den Generalbevollmächtigten Rechtsanwalt Martin Mucha (Kanzlei Grub Brugger). Zum Sachwalter bestellte das Gericht Arndt Geiwitz (Kanzlei SGP Schneider Geiwitz & Partner).

„Ab sofort beginnt die Umsetzung der Restrukturierung unter dem Schutz der Insolvenzordnung“, schreibt Tadano. „Diese umfasst alle wesentlichen Geschäftsbereiche der Unternehmen. Dies ist auch das Ergebnis der konstruktiven Zusammenarbeit aller Beteiligten in den vergangenen Wochen, insbesondere auch des Betriebsrats an den Standorten in Zweibrücken und Lauf.“ Vorbehaltlich der Zustimmung der Gläubigerversammlung könne das Schutzschirmverfahren voraussichtlich bis Ende des ersten Quartals 2021 abgeschlossen werden.

Jens Ennen, CEO der Tadano Demag und Tadano Faun: „Wir haben bei der Neuausrichtung der Unternehmen in den vergangenen Wochen bereits große Fortschritte gemacht. Das Schutzschirmverfahren ermöglicht uns einen raschen und nachhaltigen Umbau unserer Unternehmen. Wir blicken sehr zuversichtlich in die Zukunft und sind überzeugt, dass wir Tadano Demag und Tadano Faun durch die Umsetzung der im Plan definierten Maßnahmen rasch wieder wettbewerbsfähig aufstellen können.”

Generalbevollmächtigter Martin Mucha ist „sehr zuversichtlich, dass die Unternehmen auch die weiteren Hürden des Sanierungsprozesses gut meistern und trotz harter Einschnitte die notwendige Unterstützung aller erhalten werden“.

Sachwalter Arndt Geiwitz erklärt: „Durch die engagierte und professionelle Mitarbeit von Management, Eigenverwaltung, Gläubigerausschuss, Insolvenzgericht und Sachwaltung war es möglich, auch in diesem Schutzschirmverfahren einen mit allen wesentlichen Stakeholdern abgestimmten Insolvenzplan nach nur drei Monaten einzureichen.“

Wie bereits berichtet, will Tadano alle Werke erhalten. Die Ankündigung einer Transfergesellschaft deutet auf den Abbau vieler Stellen hin. Wie viele, darüber will Tadano nach PM-Informationen Mitte Januar die Belegschaft informieren.

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