Am Alexanderplatz wird es immer leerer

Zweibrücken · Völlig neuer Belag, stimmungsvolle Beleuchtung, Bäume und ein attraktives Wasserspiel-Feld: Der 2014 neu gestaltete Alexanderplatz zwischen Fußgängerzone und Busbahnhof kann sich sehen lassen und ist auch belebt. Trotzdem stehen dort viele Geschäfte leer.

 Auch am Schlossplatz gibt es Probleme. Fotos: lutz fröhlich

Auch am Schlossplatz gibt es Probleme. Fotos: lutz fröhlich

Der Laden "360 - Around the World" steht seit ein paar Wochen leer. Die Geschäfte Foto Meyer, Hoppla oder CV-Sport auf der anderen Seite des Alexanderplatzes schon seit Jahren. Dazu schließt die Bettengalerie Ende des Jahres. Auf dieser Seite bleibt dann nur noch der Vodafone-Laden. Doch das Telekommunikationsunternehmen hat mitten in der Fußgängerzone einen gerade erst neu eröffneten Laden. "Der Alexanderplatz macht uns Sorgen", sagt Anne Kraft, Leiterin der städtischen Wirtschaftsförderung , auf Merkur-Anfrage. Dabei habe der Platz nach seiner Neugestaltung vor zwei Jahren "deutlich an Attraktivität" gewonnen, erinnert Stadtsprecher Heinz Braun.

Das zeigten die vielen Menschen, die im Sommer auf den Bänken um den Platz und den angrenzenden Cafés säßen. Deshalb wäre nach Meinung Brauns aus städtischer Sicht an der Stelle eine gastronomische Nutzung sinnvoll. Diese Idee hatte vor einigen Jahren auch der Investor des früheren Goebes-Hauses, Dirk Reister, auch gehabt (wir berichteten). Doch zuletzt zeigte er sich auf Nachfrage skeptisch.

Bei der Ansiedlung von Geschäften in der gesamten Stadt führe die Wirtschaftsförderung Gespräche mit möglichen Interessenten und Hauseigentümern, erklärt Kraft. "Wir können Kontakte herstellen. Aber keine Verhandlungen führen. Wir sind keine Makler." Hauseigentümer könnten aber leerstehende Läden auf der städtischen Internetseite anbieten.

Die Wirtschaftsförderung bekomme auch immer wieder Anfragen. "Doch für größere Geschäfte haben wir keine Angebote", bedauert Kraft. Doch mit Blick auf die nebeneinanderliegenden Leerstände am Alexanderplatz und der Vertiefung Richtung Von-Rosen-Straße kann sich die Wirtschaftsförderin verstellen, eine große Einheit zu bilden. "Das ist aber wieder Sache der Hausbesitzer."

In der Fußgängerzone zwischen Alexanderplatz und Hallplatz stehen momentan zwei Läden und zwei Gaststätten leer. Wobei es bei den beiden Läden Nachmieter schon Nachmieter gibt, wie Kraft berichtet. Allerdings ziehen die Goldschmiede Schöller und Fenja-Moden nur um. Dadurch entstehen in der Poststraße und am Hallplatz zwei Leerstände. Für Kraft zeigt die gute Belegung in der Fußgängerzone, dass der frühere Hinweis von Städteplaner, die Einkaufszone zu komprimieren, richtig sei.

Ein weiterer großer Leerstand außerhalb der Fußgängerzone ist das ehemalige City-Outlet. Da ist Kraft "guter Hoffnung", dass sich hier etwas tut. Außer dem kurz vor der Vertragsunterzeichnung stehenden Netto-Markt in der ehemaligen Passage Schreiner (wir berichteten). Auch die Leerstände in der Hallplatz-Galerie und dem dazugehörigen früheren Spielwarenladen nebenan stören. "Wir haben auch als Stadt Probleme, mit dem Betreiber der Hallplatz-Galerie aufzunehmen", beklagt Braun. Dabei sei auf dem Hallplatz mit dem Café und einer Gaststätte viel Leben. "Auf dem Hallplatz und dem Alexanderplatz spielt die Musik", formuliert es Braun. Der Herzogplatz oder der Schlossplatz würden dagegen nicht angenommen. Deshalb seien auch die zwei Leerstände am Schlossplatz problematisch.

In der Poststraße steht das sogenannte Taubenhaus seit Langem leer. "Das hat eine schlechte Bausubstanz", nennt Kraft als Grund.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort