Altes Raiffeisen-Gelände: SGD Süd weist Bodenaustausch an

Zweibrücken · Raiffeisen muss in Kürze damit beginnen, den belasteten Boden auf dem früher von ihm bewirtschafteten Gelände in der Luitpoldstraße auszutauschen. Das erklärt die SGD Süd auf Anfrage. Ein von ihr erlassener Bescheid ist kürzlich in Kraft getreten.

Die Zeiten hochbelasteten Bodens in der Zweibrücker Luitpoldstraße gehen dem Ende entgegen. Die Struktur- und Genehmigungsdirektion (SGD) Süd hat für das von der Raiffeisen Waren-Zentrale Rhein-Main (RWZ) bewirtschaftete Gelände am 7. Oktober eine sogenannte Sanierungsanordnung erlassen, die nach vierwöchiger Einspruchsfrist inzwischen bestandskräftig ist. Heißt: "Es werden 4700 Tonnen düngemittelbelastetes Erdreich ausgehoben und durch unbelastetes ersetzt", sagt SGD-Sprecherin Nora Schweikert. Der Fachbegriff dafür lautet "auskoffern". Das auszubaggernde Bodengewicht entspricht dem von mindestens 24 ausgewachsenen Blauwalen. Die RWZ werde jetzt Ausschreibungen veranlassen und mitteilen, wann die Arbeiten genau stattfinden. Nach erfolgtem Austausch müsse die RWZ durch Freimessungen und ein Grundwassermonitoring nachweisen, dass der Boden nicht mehr kontaminiert sei, fügt Schweikert an. Der belastete Boden solle zur Mülldeponie der Zentrale Abfallwirtschaft Kaiserslautern (ZAK) gebracht werden. Mitte März war die Belastung des Geländes im Stadtrat öffentlich geworden. Die anstehende Säuberung verhindere, dass die Stadt die Grenzen der Innenstadt in einem überarbeiteten Einzelhandelskonzept erweitert. Und das Gelände damit für Unternehmen relevant macht, die dort wegen des gültigen Einzelhandelskonzepts und der Zweibrücker Liste ihre Waren im Moment nicht anbieten dürfen.

Die Stadt hatte das Gelände 2004 von der Bahn gekauft und es umwelttechnisch durchgecheckt. Ergebnis der Prüfungen von 2011 bis 2014: Dort, wo früher das Düngemittellager untergebracht war - also im Ex-Raiffeisenmarkt an der Einmündung der Ritterstraße -, fand man eine flächenhafte Belastung mit Düngernährstoffen, sprich: Chlorid, Ammonium und Nitrat, das oberflächennahe Grundwasser zusätzlich mit Sulfat.

Sanierungsplan gefordert

Die SGD hatte von Raiffeisen einen Sanierungsplan gefordert, um diese Belastungen zu beseitigen. Dieser sei Ende Juli vorgelegt worden. Schweikert: "Dann waren noch einige Abstimmungen und Überarbeitungen erforderlich." Daher habe sich das Prozedere verzögert. Stadtsprecher Heinz Braun sagte, die Stadt habe ein Interesse daran, dass die Arbeiten bald durchgeführt werden. Ob ein Investor bereitstehe, der ein Auge auf das Gelände geworfen hat und nur auf den Abschluss der Arbeiten wartet, wollte er nicht kommentieren.

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