Alles dreht sich um das liebe Geld

Zweibrücken. Heute ist vieles eine Frage des Geldes. Das zeigte sich gestern bei der Aktion "Treffpunkt Merkur", die während der Sommerferien jeden Morgen zwischen zehn und elf Uhr vor dem Pressezentrum des Pfälzischen Merkur stattfindet

 Merkur-Chefredakteur Michael Klein im Gespräch mit der Leserin Doris Schuh. Fotos: ski

Merkur-Chefredakteur Michael Klein im Gespräch mit der Leserin Doris Schuh. Fotos: ski

Zweibrücken. Heute ist vieles eine Frage des Geldes. Das zeigte sich gestern bei der Aktion "Treffpunkt Merkur", die während der Sommerferien jeden Morgen zwischen zehn und elf Uhr vor dem Pressezentrum des Pfälzischen Merkur stattfindet. "Das Geld wird immer weniger, aber alles wird teurer", bemängelt Gerhard Dzwikowski, "da ist es kein Wunder, dass die Kaufkraft nachlässt." Das habe auch er gemerkt. Dzwikowski besaß früher einen Friseurladen in der Alten Ixheimer Straße. Dort habe sich die Lage in den letzten Jahren verschlimmert. "Als die Gottlieb-Daimler-Brücke gebaut wurde, gab es kaum mehr Fußverkehr, nur noch rasende Autos", sagt er. Die Bewohner seien geschädigt durch den Verkehr und den Dreck. Sie müssten alle zwei Jahre neu Streichen, damit die Häuser schön aussehen. "Aber wer hat denn heute noch das Geld dazu", fragt er in die Runde. Immer wieder bleiben Passanten stehen und klinken sich in die Diskussion ein. Auch ein langjähriger Busfahrer kann Dzwikowski nur zustimmen. Zudem würden sich heute viele Menschen die schönen Dinge, wie Urlaub oder Fernseher, nur noch auf Pump leisten.Das sieht auch Doris Schuh ganz ähnlich, ihrer Meinung nach werden die Kosten für Strom und Lebensmittel immer größer, die Rente steige im Verhältnis dazu nicht mit. "Jetzt sollen auch wieder die Kosten für Krankenversicherungen steigen, was ja zu verstehen wäre, wenn auch die Leistungen blieben", sagt Schuh. Sie erhält seit 2001 eine Rente. "Von dem D-Mark-Betrag, den ich damals bekommen habe, konnte ich gut leben, auch mal in Urlaub fahren und mir gewisse Dinge leisten", erzählt die 53-Jährige, "heute geht das nicht mehr." Um sich etwas dazu verdienen zu können, fährt Schuh nebenbei Kurierdienst. "Wer kann es sich denn heute noch leisten, aufs Geratewohl einkaufen zu gehen", fragt sie, "früher hatte ich für 100 Mark einen Einkaufswagen voll, heute gehe ich mit einer Tasche aus dem Laden, wenn ich für 50 oder 60 Euro eingekauft habe. Preise vergleichen ist für mich heute selbstverständlich." Aber auch die Zukunftsperspektiven der jungen Generation seien nicht gut. "Sparen, Vorsorgen, Zusatzversicherungen, das alles können sich junge Menschen heute doch gar nicht erlauben."

 Gerhard Dzwikowski

Gerhard Dzwikowski

"Treffpunkt Merkur": auch heute zwischen zehn und elf Uhr steht Ihnen im Eingangsbereich des Presszentrums des Pfälzischen Merkur ein Redakteur für ein lockeres Gespräch bereit.

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