Projekt in Ixheim „Alexa“ soll Senioren im Alltag helfen

Ixheim · In Zweibrücken startet demnächst ein Pilotprojekt mit 15 Haushalten.

 Hans Prager, Rainer Zeimentz, Anke Marzi, Leona Kaufmann, Simons Scherr, Stefan Mayer und Klaus Fuhrmann.

Hans Prager, Rainer Zeimentz, Anke Marzi, Leona Kaufmann, Simons Scherr, Stefan Mayer und Klaus Fuhrmann.

Foto: Nadine Lang

Die Menschen werden immer älter und einsamer. Um der Einsamkeit im Alter entgegenzuwirken und Menschen solange wie möglich ein Leben in der eigenen Wohnung zu ermöglichen, gibt es seit einigen Jahren das DRK-Quartierstreff in den Breitwiesen. Damit dem nachlassenden Ehrenamt entgegengewirkt und eine gewisse Art der Betreuung trotzdem weiter gegeben ist, hat das DRK gemeinsam mit dem Forschungsinstitut Fraunhofer IESE in Kaiserslautern und der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz in Mainz ein Projekt auf den Weg gebracht, mit dem außerdem die Kommunikation von Senioren gefördert werden soll.

„Das Ganze funktioniert über das System Alexa. Dabei sollen die Skills auf das Projekt und den Nutzer zugeschnitten werden“, erklärt Hans Prager vom DRK-Kreisverband. „Alexa“ ist ein technisches Gerät, das Amazon herstellt und das auf Sprachbefehle antwortet und reagiert. Es ist mit einem Bildschirm wie bei einem kleinen Fernseher ausgestattet, hat Mikrofone und einen Lautsprecher. In seiner Grundausstattung ist es bereits mit kleinen Programmen, wie etwa einem Kalender, dem Wetterbericht oder der Videotelefonie ausgestattet.

„Aber das kann man alles erweitern, entsprechend den Dingen, die für die Zielgruppe relevant sind“, erklärt Simon Scherr von IESE. Für das Forschungsinstitut ist gerade die Frage nach den fehlenden Anwendungen spannend. Denkspiele, Rätselaufgaben, eine Erinnerungsfunktion, das Ansehen der Tagesschau oder auch das Finden von Kochrezepten – all das könnte für die Senioren in Ixheim interessant sein.

Für die Senioren gibt das nicht nur jede Menge Anlass, mit dem Gerät zu reden sondern es soll insbesondere zur Erleichterung des täglichen Lebens beitragen. Die Sprachfunktion kommt den Nutzern dabei zugute, wenn im Alter die motorischen Fähigkeiten nachlassen, die Sprache aber erhalten bleibt. Das DRK bietet über das Gerät Informationen und auch Gesprächsrunden, sowie einen täglichen Kontakt zwischen den Senioren auch miteinander, an. Das Projekt soll außerdem wissenschaftlich ausgewertet werden.

Wie sich das Projekte, das zunächst bis Dezember 2020 in den Haushalten von 15 Senioren im Stadtteil Ixheim eingebracht werden soll, am Ende tatsächlich entwickelt, das weiß von den drei Kooperationspartnern niemand. „Es gibt kein vergleichbares Projekt“, erklärt Rainer Zeimentz, Vorstand der Entwicklungsagentur Rheinland-Pfalz. Zu verlieren hat aber niemand etwas, denn für alle Teilnehmer ist die Teilnahme an „Ixem Deheem“ kostenfrei und darf natürlich auch jederzeit beendet werden.

Das Gerät wird den Senioren gestellt und wenn keine Verbindung zum Internet besteht, hilft das DRK mit Unterstützung der GewoBau kostenlos weiter. Die ersten sieben Senioren haben sich bereits angemeldet und bekommen ihre „Alexa“ in den kommenden Tagen, weitere acht Plätze sind noch frei. Begleitet werden sie dabei von den beiden Quartiersmitarbeitern Stefan Mayer und Leona Kaufmann. Aber auch ehrenamtliche Helfer werden noch gesucht, die am Projekt mitarbeiten möchten, etwa zum Einrichten der jeweiligen Programme oder zum Erstellen von Videobeiträgen.

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