Al-Alime führt ab Januar die Gynäkologie

Zweibrücken · Das Evangelische Krankenhaus will in der Gynäkologie-Abteilung unter der neuen Leitung von Muayyad Al-Alime zusätzliche Schwerpunkte setzen. Chefarzt Dr. Peter Mayer geht, da der LVIM aus seiner Arbeitsüberlastungsanzeige vom Februar keine Konsequenzen gezogen habe.

"Das Evangelische Krankenhaus Zweibrücken geht in seinem Kurs der strukturellen und personellen Neuausrichtung konsequent voran", teilte am Freitag der Klinikträger LVIM mit: "Zum 1.1.2015 wird auch der Stabwechsel auf Chefarztebene in der Abteilung für Gynäkologie stattfinden. In der Nachfolge für Peter Mayer wird Muayyad Al-Alime, bislang Facharzt für Frauenheilkunde und Geburtshilfe am Medizinischen Versorgungszentrum (MVZ) des Evangelischen Krankenhauses, die ärztliche Verantwortung für die Abteilung übernehmen."

Al-Alime war zuvor Oberarzt am Marienhaus-Klinikum Saarlouis und Leitender Oberarzt am Caritas-Klinikum Saarbrücken. Der Gynäkologe mit jordanischen Wurzeln sagte laut Pressemitteilung: "Peter Mayer und ich haben schon mehrere Jahre kollegial miteinander gearbeitet. Wir werden im Team auf seiner guten Arbeit aufbauen und zusätzliche Schwerpunkte in der onkologischen Chirurgie, Urogynäkologie sowie der ganzheitlichen Betreuung der Patientinnen setzen."

Auf Merkur-Anfrage erläuterte Dr. Peter Mayer (Chefarzt seit 2008), warum er nicht mehr im "Evangelischen" arbeiten wolle. Er habe im Februar dem Klinikträger eine schriftliche Überlastungsanzeige geschickt: "Wenn die Arbeit zu viel wird, leidet die Versorgung der Patienten." Ein Beispiel? "Ich habe teils sechs Patienten pro Stunde, darunter richtig kranke Leute wie Tumorpatienten , die viele Fragen haben." Von zwei Oberarztstellen sei nur noch eine besetzt. Da der Klinikträger sparen müsse und man neue Oberärzte schwer finde, habe er auch strukturelle Veränderungen ohne zweiten Oberarzt vorgeschlagen, um die Probleme zu lösen. Aufgrund ausbleibender ernsthafter Gespräche mit dem LVIM habe er Anfang Oktober gekündigt. Wenige Stunden später seien ihm Verhandlungen angeboten worden: "Die wurden geführt, aber nicht abschließend." Bis letzte Woche sei noch nicht klar gewesen, ob er seine Kündigung aufrecht erhalte. Dann habe ihn LVIM-Vorstandschef Rainer Wettreck Freitagmorgen angerufen, gefragt, ob noch etwas gehe. Mayer habe sich Bedenkzeit bis Montag erklärt. Er sei dann aus allen Wolken gefallen, als er erfahren habe, das Wettreck bei der Klinik-Weihnachtsfeier am Freitagabend und auch in der Merkur-Samstagausgabe erklärte, Mayer bleibe "dem Haus in anderer Form verbunden". Davon sei nie die Rede gewesen.

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