Vorstellung der Arbeitsmarkt-Zahlen von wachsender Corona-Krise überschattet Keine Zeit mehr für statistische Details

Zweibrücken · Die vielen Kurzarbeits-Anträge wegen der Corona-Krise rauben Agentur für Arbeit Zeit für die Monatsanalyse März.

 Arbeitslose in der Region Kaiserslautern/Pirmasens/Zweibrücken im März 2020

Arbeitslose in der Region Kaiserslautern/Pirmasens/Zweibrücken im März 2020

Foto: SZ/Müller, Astrid

„Derzeit erlebt Deutschland eine Entwicklung, die möglicherweise in dieser Form einmalig und herausfordernd ist. Die aktuelle Situation rund um Corona fordert jeden Einzelnen, den Staat und die Zivilgesellschaft“, teilt die (auch für Zweibrücken zuständige) Agentur für Arbeit Kaiserslautern/Pirmasens mit.

Deshalb veröffentlicht die Westpfalz-Agentur für den März erstmals auch nur eine sehr eingeschränkte Monats-Statistik und -Bewertung, ohne Aufschlüsselung auf die einzelnen Städte und Landkreise. Zu einen stünden derzeit für die Mitarbeiter coronabedingt Wichtigeres im Vordergrund. Zum anderen „bilden die Zahlen für den Monat März keinesfalls die aktuelle Lage am westpfälzischen Arbeitsmarkt ab, da der Stichtag zur Monatsmitte lag und die Corona-Krise in Deutschland erst Fahrt aufgenommen hat“, begründet dies die Agentur.

Im März zählten Agentur für Arbeit und Jobcenter in der Westpfalz 16 516 Arbeitslose. Das waren aufgrund der bis zur Monatsmitte (Corona-Krise) üblichen Frühjahrsbelebung 446 bzw. 2,6 Prozent weniger als im Februar und 292 bzw. 1,8 Prozent mehr als vor einem Jahr. Die Arbeitslosenquote lag bei 5,8 Prozent und damit exakt auf dem Niveau des Vorjahres-März. Gegenüber dem vergangenen Februar sank sie um 0,2 Prozentpunkte.

„Agentur für Arbeit und Jobcenter tun alles dafür, Leistungen weiterhin pünktlich und zuverlässig zu erbringen und wollen damit in hohem Maße zum sozialen Frieden beitragen“, erklärt Westpfalz-Agenturleiter Peter Weißler zur aktuelle Corona-Krise. Hinzu komme die Verantwortung der Agentur für Arbeit gegenüber den Arbeitgebern: Immer mehr Betriebe spüren wirtschaftlich die Folgen von Corona. Mehr und mehr informieren diese sich nach den Voraussetzungen für das Kurzarbeitergeld und zeigen die Kurzarbeit auch an. Die gesetzlichen Erleichterungen haben dies wie erwartet verstärkt.

Weiß berichtet: „Für die gesamte Westpfalz liegen uns bisher bereits zahlreiche Anzeigen über Kurzarbeit in Unternehmen vor. Tendenz deutlich steigend. Wir tragen in diesem Bereich eine enorme Mitverantwortung dafür, dass die Wirtschaft die Folgen der Pandemie gut meistern kann. Betriebe und mit ihnen viele Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmer verlassen sich darauf, dass wir mit unseren Möglichkeiten in dieser Ausnahmesituation schnell und zuverlässig helfen.“

Mit dem Blick auf die Situation in den Unternehmen mache die nun aktuell vorliegende Zahl der 168 782 sozialversicherungspflichtig beschäftigten Frauen und Männer in der Westpfalz im September 2019 – neuer historischer Höchststand – eines umso mehr deutlich: Das Kurzarbeitergeld wird ähnlich wie in der Wirtschaftskrise eine bedeutende Rolle einnehmen und, so Weißler, das wesentliche Element zur Sicherung der Beschäftigung während der Corona-Krise sein“.

Die Gesamtlage stelle die Agentur für Arbeit ebenso vor Herausforderungen wie die Jobcenter, die alle derzeit für persönliche Vorsprachen geschlossen sind.

„Die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter bedienen aktuell verstärkt die Online-Kanäle und stehen unter den im Internetangebot unter www.arbeitsagentur.de veröffentlichten und über die Dienststellensuche zu findenden Sonderrufnummern täglich von 8 Uhr bis 18 Uhr zur Klärung der verschiedensten Anliegen zur Verfügung“, beschreibt Weißler die derzeitige Arbeitsweise.

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