Patienten müssen von Wartezeit ausgehen Ärztenetz Zweibrücken: Grippe-Impfstoff ist knapp

Zweibrücken · Andreas Dawid, Sprecher des Ärztenetzes und sein Kollege Lutz Fess machen darauf aufmerksam, dass die Impf-Dosen gegen Grippe derzeit knapp sind.

 Dieses Jahr wollen sich mehr Zweibrücken gegen Grippe impfen lassen. Corona dürfte hier ein wichtiger Einflussfaktor sein.

Dieses Jahr wollen sich mehr Zweibrücken gegen Grippe impfen lassen. Corona dürfte hier ein wichtiger Einflussfaktor sein.

Foto: picture-alliance/ dpa/Ralf Hirschberger

Das Interesse der Bürger an einer Grippe-Impfung verläuft von Jahr zu Jahr unterschiedlich. Mal sind es mehr Menschen, die sich impfen lassen wollen, mal weniger. Dieses Jahr ist die Nachfrage in Zweibrücken gestiegen. Darauf machen Dr. Andreas Dawid, Sprecher des Ärztenetzes in Zweibrücken und sein Kollege Lutz Fess, gleichfalls Mitglied im Ärztenetz, deutlich.

„Wir wollen keine Panik verursachen. Aber aus unserer Sicht ist es wichtig, darauf hinzuweisen, dass mit Wartezeiten zu rechnen ist“, sagte Dawid. Fess merkte an, er habe mit seinen Kollegen vom Ärztenetz (der überwiegende Teil der Mediziner in Zweibrücken ist Mitglied) Rücksprache gehalten. Bilanz: „Keiner der beteiligten Ärzte bekam die Dosen, die ihm laut kassenärztlicher Vereinigung mindestens zugestanden hätten.“ Heißt: „Es gibt nicht genug Impfstoff“, so Fess. Das gelte nicht nur für die Impfung gegen Grippe, sondern auch für die gegen Pneumokokken. Mitte oder Ende November solle es neue Lieferungen geben, aber es müsse abgewartet werden, wie groß diese seien.

„Die Impfbereitschaft ist höher als sonst“, sagte Dawid. Natürlich liege es auf der Hand, dass das Thema Corona hier ein wichtiger Beweggrund sei. Der Gedanke dahinter: Wer sich das Corona-Virus einfängt und dann noch zusätzlich die Grippe bekommt, könnte, gerade als Risikopatient, seinem Körper damit sehr viel zumuten.

Dawid sagte, es sei zumindest besagten Risikopatienten anzuraten, sich gegen Grippe impfen zu lassen. „Es geht auch darum, unsere Krankenhäuser im Fall der Fälle nicht zu überlasten“, sagte er.

Eine kurze Merkur-Umfrage bei zwei großen Apotheken in der Stadt ergibt: Es gibt teilweise Engpässe – aber die Apotheker wollen nicht von einer ernsten Situation sprechen.

Dirk Rauch, Leiter der Schloss-Apotheke sagte, es gebe aktuell Wartezeiten für die Lieferungen. Aber er sehe „noch keinen Lieferengpass“. In der Hofenfels-Apotheke am Hilgard-Center hieß es, dass just in dem Moment eine Lieferung abgesagt worden sei. Man bemühe sich nun bei einem anderen Großhändler.

„Es könnte zu Lieferengpässen kommen – könnte“, wurde betont. Eine exakte Prognose sei schwierig.

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