Aus Problemen vom November 2021 nichts gelernt? Schon wieder Park-Chaos beim Zweibrücker Fußball-Stadtderby

Zweibrücken · Anlieger kritisieren: Trotz zu erwartender teils gefährlicher Probleme waren zunächst lange keine städtischen Ordnungshüter vor Ort.

 Um möglichst nah am Sportplatz parken zu können, nahmen offensichtlich viele Autofahrer wenig Rücksicht darauf, ob zum Beispiel Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen noch den Bürgersteig nutzen können, zeigt unter anderem dieses Bild aus der Schlachthofstraße.

Um möglichst nah am Sportplatz parken zu können, nahmen offensichtlich viele Autofahrer wenig Rücksicht darauf, ob zum Beispiel Menschen mit Rollstuhl oder Kinderwagen noch den Bürgersteig nutzen können, zeigt unter anderem dieses Bild aus der Schlachthofstraße.

Foto: privat

„Ärger über Fouls beim Parken beim Fußball – Falschparker behinderten beim Zweibrücker Stadtderby Fußgänger, Radler, Kinderwagen- und Rollstuhlfahrer.“ So lautete nach dem Stadtderby vom 27. November 2021 die Überschrift über einem großen Merkur-Bericht. Am Mittwochabend war am Hornbachstaden wieder ein Stadtderby – das ganz anders war als im November: Damals besiegten die VBZ den TSC mit 4:0, diesmal schlugt der TSC den VBZ mit 1:4 (Spielbericht: Seite 21). Eins aber war genau wie damals: das Park-Chaos.

Darüber informierten noch am Abend empörte Anlieger den Merkur. Eine Viertelstunde nach dem 19-Uhr-Spielbeginn berichtete ein Bürger empört in einer Textnachricht an den Merkur: „Parken vor Einfahrten, auf Brücke, vor Grundstücksausfahrten. Kein Durchkommen für Rollstuhlfahrer etc. Vom Ordnungsamt weit und breit niemand.“ Außer Bürgersteigen sei auch der Radweg zugeparkt worden.

Ein anderer Anrufer berichtete fassungslos über die Situation auf Schlachthofstraße und Oberer Hornbachstaden: „Die Leute haben ihre Autos kreuz und quer abgestellt. Ich habe sogar eine Frau mit Kinderwagen gesehen, die so geparkt hat, dass man mit Rollstuhl oder Kinderwagen nicht mehr durchkam.“ Auch ein mit Sand beladenes Firmenfahrzeug sei nicht mehr durchgekommen. Die Polizei habe ihn bei seinem Anruf gebeten, sich zuständigkeitshalber ans städtische Ordnungsamt zu wenden. Dort habe man ihm gesagt, die Ordnungsbehörde sei bei einem anderen Einsatz, komme aber später vorbei.

Um kurz vor 20 Uhr wurde dann auch erstmals ein Fahrzeug der Ordnungsbehörde gesichtet. Es würden nun fleißig Knöllchen geschrieben, teilt ein Bürger dem Merkur weiter mit, der sich zuvor auch besorgt gezeigt hatte, dass im Ernstfall selbst Feuerwehrfahrzeuge Probleme hätten, zwischen den Falschparkern durchzukommen.

Warum waren, obwohl nach den letzten Stadtderby-Erfahrungen mit „Probleme mit rücksichtslosen Falschparkern“ (so der Stadtsprecher im damaligen Merkur-Artikel), zu rechnen war, nicht schon vor Spielbeginn Kräfte der Ordnungsbehörde zur Kontrolle des Parkens vor Ort, sondern kamen erst während der Halbzeitpause, als kein Einfluss mehr auf Anfahrende zu nehmen war – obwohl die Stadt in dem Artikel doch erklärt hatte, die Stadtderbys würden bei den Diensteinteilungen berücksichtigt und es werde schon eine Stunde vor Spielbeginn und danach weiter bestreift?“ Wie viele Knöllchen wurden am Mittwochabend verteilt, mussten Falschparker abgeschleppt werden?

Unwissen oder Unwillen an Bewegung? Nur wenige Dutzend Meter vom Sportplatz entfernt wäre in der Christian-Ott-Straße viel Platz zum Parken gewesen.

Unwissen oder Unwillen an Bewegung? Nur wenige Dutzend Meter vom Sportplatz entfernt wäre in der Christian-Ott-Straße viel Platz zum Parken gewesen.

Foto: privat

Auf diese und weitere Fragen deutete die Stadt-Pressestelle am Donnerstag personelle Engpässe an: „Wir haben Ihre Anfrage an die zuständigen Stellen innerhalb unserer Verwaltung weitergeleitet und um zeitnahe Beantwortung gebeten. Aufgrund von Urlaub, langen Publikumszeiten am Donnerstag und über den Tag andauernde Termine der entsprechenden Amts- und Dezernatsleitung können wir Ihnen nicht versprechen, dass wir die Antworten heute noch liefern können. Wir melden uns baldmöglichst.“ Der Merkur wird danach über die Antworten berichten.

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