Ärger über Treppenstufen vorm Max 1

Zweibrücken · Ein Behördengang als mehrere Stunden dauernder Folterakt: So hat Merkur-Leserin Charlotte Schaniel ihren letzten Besuch im Behördenzentrum Max1 in Erinnerung. Die 92-jährige ist auf einen Rollator angewiesen und bemängelt, dass sie die Eingänge in der Lammstraße nicht habe benutzen können: Die Stufen hätten das unmöglich gemacht.

Also habe sie sich - um 8.45 Uhr im Heim gestartet - einmal um das Gebäude bis zum rückwärtigen Eingang in der Landauer Straße quälen müssen. "Wie man dahin kommt vor lauter Treppen und Kanten ist ein unverschämtes Ansinnen", schreibt die verärgerte Leserin. Auch im Gebäude sei es teils schwierig gewesen, die Türen zu öffnen und offen zu halten, während sie den Rollator hindurchschiebt. Nach dem Behördengang um zwölf Uhr jedenfalls habe sich ihr Herz bemerkbar gemacht, sie habe auch am Folgetag ausruhen müssen. "Wo sind die Herren, die die ehemalige Sparkasse für was weiß ich alles eingerichtet haben, nur nicht an einen geh- und sonstig behindertenfreundlichen Auf- und Eingang gedacht haben?" fragt Schaniel. Die Treppen wären in ihren Augen für eine schiefe Ebene breit genug.

Stadtsprecher Heinz Braun sieht das anders. An der Lammstraße sei nicht genug Platz, etwa eine Rampe zu bauen: "Die müsste eine recht flache Steigung haben. Das geht dort nicht." Außerdem seien bauliche Veränderungen an der Substanz der Eingänge Sache des Eigentümers und nicht der Stadt als Mieter. Darüber hinaus sei der rückwärtige Eingang barrierefrei und das Behördenzentrum damit auch. Braun verweist auch auf die Aufzüge im Inneren. Dass nicht alle Eingänge ebenerdig, also barrierefrei, zu erreichen seien, räumt er ein. "Man muss auch offen zugeben, dass das etwa im Rathaus auch nicht der Fall ist", so Braun. Während man den Eingang Uhlandstraße ohne Hürden nehmen könne, seien über den Herzogplatz Stufen zu bewältigen.

Die beiden Eigentümer des Max 1, Marcus und Dirk Reister, bleiben angefragte Rückrufe in der Sache gestern schuldig.

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