Ältere Herren haben es noch drauf

Zweibrücken · In den 70er- und 80er-Jahren kamen Musikfans nicht an Barcley James Harvest vorbei. Am Samstag bewiesen Mitbegründer John Lees und seine Jungs in der Zweibrücker Festhalle eindrucksvoll warum.

 John Lees, Craig Fletcher, Kevin Whitehead und Jez Smith rockten die Festhalle. Foto: Michael Daub

John Lees, Craig Fletcher, Kevin Whitehead und Jez Smith rockten die Festhalle. Foto: Michael Daub

Foto: Michael Daub

Vier ältere Herren, die es immer noch drauf haben. So lässt sich das Konzert von "John Lees' Barclay James Harvest ", am Samstag in der Zweibrücker Festhalle zusammenfassen. Ein Konzert, das die große Bandbreite einer Band zeigte, die in den 70er- und 80er-Jahren ihre größten Hits mit eingängigem Progressive Rock hatte. Gut gelaunt begrüßte BJH-Mitgründer John Lees das Publikum in der vollbesetzten Halle. Zusammen mit Craig Fletcher (Bass, Gesang), Kevin Whitehead (Schlagzeug) und Jez Smith (Keyboards) startete er eine zweistündige Zeitreise in die Erfolgsjahre der britischen Band, deren Vermächtnis heute von zwei Ablegern des Originals aufrechterhalten wird. Neben John Lees ist auch Mitgründer Les Holroyd mit einem Barclay Projekt unterwegs.

"Best of Classic Barclay", so der Name der Tour, mit der das Quartett derzeit in Europa unterwegs ist, und ein "Best of" sollte es auch werden an diesem Abend in Zweibrücken . Viele kreative und produktive Klassiker, wie "In my Life", "Mockingbird", "Poor Man's Moody Blues ", "Child oft the Universe" und natürlich auch der Welthit "Hymn" gehörten zur Setliste des Abends. Auch Stücke aus dem Album "North", einer Veröffentlichung nach der Teilung der Band, spielten "John Lees' Barclay James Harvest ".

Eine effektive, aber reduzierte Lichtshow unterstützte dabei das musikalische Können der Herren in den besten Jahren, von denen sich auch zahlreiche im Zweibrücker Publikum befanden. Mitwippend, Schlagzeug auf dem Oberschenkel spielend, oder auch die Luftgitarre mitzupfend.

Auch die weiblichen Fans bewegten sich zum Rhythmus der Songs. Tosender Applaus und begeisterte Pfiffe nach jedem Titel sorgten für Konzertatmosphäre in der Festhalle, ohne dass es die anwesende Zielgruppe von den Sitzen riss. Musste es auch nicht. In den besten Jahren müssen sich Band und Fans nichts mehr beweisen. Authentisch klangen die Songs, kraftvoll gespielt, aber nie ohne dabei aufdringlich zu wirken. Ein harmonisches Zusammenspiel von vier Musikern, deren Frontmann John Lees im Plauderton die einzelnen Titel ansagte und die eine oder andere Anekdote dazu zum Besten gab.

Schade nur, dass der Frontmann von vielen in der Halle nicht gesehen wurde, große Lautsprecherboxen versperrten einigen Besuchern den Blick auf die linke Bühnenseite. Schade auch, dass die Band nach 45 Minuten schon in die Pause ging und auch der zweite Teil der Show bis zur Zugabe auch nicht einer typischen Konzertlänge entsprach. Genügend Material hätte die Band ja gehabt.

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