Vorbeugen im Alltag Abstand ist die neue Höflichkeit

Zweibrücken · Die Menschen in Zweibrücken begegnen den erwünschten Einschränkungen wegen Corona ganz individuell.

 Bloß kein Gedrängel im Laden, heißt heutzutage die Devise. Bei dm sorgte deshalb am Freitag zeitweise ein Security-Mitarbeiter (rechts in Schwarz an der Tür) dafür, dass maximal zehn Kunden gleichzeitig im Laden waren.

Bloß kein Gedrängel im Laden, heißt heutzutage die Devise. Bei dm sorgte deshalb am Freitag zeitweise ein Security-Mitarbeiter (rechts in Schwarz an der Tür) dafür, dass maximal zehn Kunden gleichzeitig im Laden waren.

Foto: Nadine Lang

Fast schon als skurril könnte man das Verhalten bezeichnen, das sich am Freitagmittag in der Zweibrücker Innenstadt abspielte. Während bei manchen Menschen ganz klar war, dass sie sich die Aufforderung, von anderen Menschen Abstand zu halten und möglichst nur für das Nötigste das Haus zu verlassen, wirklich zu Herzen genommen haben, gab es noch ein anderes Bild: Ältere Menschen, die Blumen kauften, Stehtischrunden beim Imbiss und zumindest an einer sonnenverwöhnten Stelle eine gut besuchte Außengastronomie.

Von fünf Außentischen in der Nähe der Alexanderskirche waren am Mittag bei strahlendem Sonnenschein und frühlingshaften Temperaturen fünf besetzt. Und auch wenn diese ein Stück weit auseinanderstanden, so musste man kein Metermaß dabei haben, um zu ahnen, dass es sich nicht um zwei Meter Abstand handelte. Ganz abgesehen vom Abstand der einzelnen Gäste an den jeweiligen Tischen.

Und während an manchen Stellen Menschen bei einem Kaffee die Sonne genossen, hatten sich einige Geschäfte, die dieser Tage noch öffnen durften, zur Sicherheit ihrer Kunden und ihres Personals Vorkehrungen einfallen lassen, um das Ansteckungsrisiko zu verringern. Im Naturkostladen von Rita Graushaar etwa durften nur zehn Kunden gleichzeitig das Ladengeschäft betreten. Um das zu kontrollieren, ließ sich die Eingangstür nur von innen öffnen. Bei den Kunden stieß das auf positive Resonanz, auch wenn es bedeuten könnte, dass man einen Moment vor der Türe warten muss. „Es wird gut angenommen. Wir haben sehr verantwortungsbewusste Kunden“, erklärte Rita Kraushaar.

Auch beim dm Drogeriemarkt hat das Unternehmen Vorkehrungen getroffen. Ein Einlasskontrolleur wurde eigens dafür beauftragt, um an der Eingangstür die Kunden nur nach und nach ins Geschäft zu lassen. Acht bis zehn Personen und das Personal dürfen sich zeitgleich im an sich schon engen Drogeriemarkt aufhalten. Jedenfalls bis gegen 14 Uhr. Dann war der bärtige Kontrolleur verschwunden und die Einlasskontrolle Vergangenheit.

Bei der Sonnenapotheke setzt man hingegen auf Außenbedienung. Bin der offenen Eingangstür verhindert ein Aufsteller das Eintreten, stattdessen werden die Kunden über diesen Aufsteller hinweg bedient. Das werde positiv angenommen, wie Apothekerin Christine Blanz berichtete. Es sei aber auch wichtig, um ein Zeichen zu setzen, denn: „Es ist leider vielen immer noch nicht bewusst!“

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