„A world beyond“: Öko-Märchen mit nettem Schurken

Zweibrücken · „A world beyond“ ist ein Öko-Science-Fiction-Märchen, basierend auf einer Attraktion aus Disneyland. Der Film lebt vor allem von seinen beiden Jungschauspielerinnen, die eine bravouröse Vorstellung geben.

Klimawandel, Naturkatastrophen, Weltuntergang: Die Menschheit schaufelt sich ihr eigenes Grab, wenn man ihr nicht die Folgen ihres Handelns vor Augen führt. Das ist die Maxime, die im prächtigen Disney-Streifen "A world beyond" der Bösewicht vertritt. Und das ist auf zweifache Art ein Problem dieses sehr spannenden, unterhaltsamen und optisch grandios in Szene gesetzten Streifens. Denn so richtig übel kann man die eigentlich hehren Motive, die Welt zu retten, dem Schurken David Nix im Film nicht. Vor allem dann nicht, wenn dieser von Hugh Laurie dargestellt wird, besser bekannt in der Rolle als liebenswert-grantelnder Dr. Gregory House. Und das in keineswegs diabolischer, sondern latent sympathischer Art und Weise. Doch Laurie bleibt in den 130Minuten auch Nebenfigur. Das Feld gehört auch nicht George Clooney, der den verbitterten Erfinder Frank Walker mimt. Die Handlung trägt die junge Casey Newton (Britt Robertson), die vor wissenschaftlicher Neugier nur so strotzt und sich mittels eines Stickers plötzlich in eine mysteriöse Zukunftswelt versetzt wird, genannt Tomorrowland. Dabei scheint es sich um einen Ort jenseits von Zeit und Raum - in den Tiefen ihres gemeinsamen Bewusstseins - zu handeln. Und dort tummelten sich früher geniale Köpfe der Menschheit und entwickelten, fernab von sozialen oder politischen Zwängen, in Daniel-Düsentrieb-Manier geniale Maschinen und Technologien. Doch plötzlich ist dort alles wie leergefegt. Newton muss mithilfe des pubertären Roboter-Mädchens Athena (Raffey Cassidy) und eben Clooney, der als Kind aus Tomorrowland geflogen war, auf Ursachensuche gehen.

Es ist ein Öko-Science-Fiction-Märchen geworden, das Regisseur Brad Bird ("Ratatouille") da basierend auf einer Attraktion aus Disneyland inszeniert hat. Er kann sich vor allem auf seine beiden Jungschauspielerinnen verlassen, die eine bravouröse Vorstellung geben. In Sachen Spezialeffekte bewegt er sich auf Spitzenniveau. Das Drehbuch entfaltet gekonnt eine komplexe Handlung auf mehreren Zeitebenen. Lediglich der Schluss wirkt arg gekünstelt. Wie im Märchen werden die Bösen da abgestraft. Für gute Absichten.

Erschienen bei Disney als Blu-ray; zum sehenswerten Bonusmaterial zählen etwa "Brad Birds Produktions-Tagebuch", "Die wunderbare Einspielung der Filmmusik", "Die Besetzung" sowie dem Animations-Kurzfilm: "The Origins Of Plus Ultra", sowie Outtakes und zusätzlichen Szenen.

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