86 Prozent der Flughafen-Mitarbeiter wieder in Arbeit

Zweibrücken · Viele spannende Geschichten stehen täglich in der Zeitung. Was ist daraus geworden? Der Merkur hakt nach. Heute: Was ist aus den Mitarbeitern des Flughafens Zweibrücken geworden?

Ein Jahr ist vergangen, seit das Ende des Zweibrücker Flughafens seinen Anfang nahm. Besonders zu leiden unter der Insolvenz hatten die rund 120 Beschäftigten des Airports. Die Politik hatte ihnen schnelle Hilfe versprochen. "Wir werden keinen in der Region hier hängen lassen", versprach am 25. Juli 2014 Ministerpräsidentin Malu Dreyer (SPD ) in Zweibrücken . Wenige Wochen später hat Infrastrukturminister Roger Lewentz 20 Arbeitsplätze beim Landesbetrieb Mobilität (LBM) in der Westpfalz in Aussicht gestellt.

Hat die Regierung Wort gehalten?"Eindeutig ja", sagt Joachim Winkler, Sprecher des Infrastrukturministeriums. Denn die 20 Arbeitsplätze seien tatsächlich bereitgestellt worden. Von den 22 Flughafen-Beschäftigten, die dafür infrage gekommen seien, hätten 16 das Einstellungsangebot angenommen. Einer habe wegen eines anderen Jobangebots gekündigt. Für drei war die jetzt abgelaufene Probezeit nicht erfolgreich, in zwei Fällen aus gesundheitlichen Gründen. Diesen beiden Beschäftigten sollen nun im LBM andere Arbeitsplätze beschafft werden. Die verbliebenen zwölf Mitarbeiter können 2016 mit einem Vorbereitungslehrgang für die Prüfung zum Straßenwärter beginnen.

Fünf weitere Flughafen-Beschäftigte sind bei der Stadt Zweibrücken oder deren Tochter UBZ (Umwelt- und Servicebetrieb Zweibrücken ) untergekommen sind, eine Mitarbeiterin hat eine Stelle beim Landesbetrieb Liegenschafts- und Baubetreuung (LBB) gefunden, so Winkler.

21 Mitarbeiter sind also beim Land und der Stadt untergekommen. Was ist aber mit ihren rund 100 weiteren Kollegen? "Die meisten haben wieder einen Arbeitsplatz gefunden", berichtet Hans-Joachim Omlor, Leiter der regionalen Agentur für Arbeit. "Als Glücksfall hat sich erwiesen, dass wir ein Büro mit einem Sonderermittlungsteam auf dem Flughafen eingerichtet haben, denn damit waren wir nah dran an den Flughafen-Mitarbeitern und haben ihnen mit individueller Beratung helfen können." 106 der 120 Flughafen-Beschäftigten haben das Beratungsangebot der Agentur für Arbeit angenommen, so Omlor, der Rest habe sich selbst einen neuen Arbeitsplatz besorgt.

Und heute, ein Jahr nach der Nachricht von der drohenden Flughafen-Schließung, seien nur noch 17 Ex-Mitarbeiter des Airports noch ohne Arbeit, während ihre 89 Kollegen mit der Unterstützung der Arbeitsagentur wieder einen Job haben. In einigen Fällen habe man einen langen Atem gebraucht: Hatten im Februar erst 51 frühere Airport-Beschäftigte die mit Hilfe der Agentur wieder einen Arbeitsplatz gefunden hatten, sind es nun im Juli schon 89 - was eine Vermittlungsquote von 84 Prozent ausmacht acht Monate nach dem letzten Ferienflug ab Zweibrücken . Insgesamt haben 86 Prozent wieder Arbeit.

Die neuen Stellen sind bunt gemischt, berichtet Omlor: neben Land und Stadt(töchtern) bei Speditionen, anderen Flughäfen oder Reisebüros. Für die 17 Arbeitslosen gingen die Vermittlungsbemühungen weiter.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort