80 Flüchtlinge und ihre Zweibrücker Paten trafen sich

Zweibrücken · Ein Geburtstagsständchen für eine Patin, vorgetragen von syrischen Flüchtlingskindern, war auch dabei, als sich Samstagnachmittag das Patennetzwerk des Zweibrücker Beirats für Migration und Integration zum ersten Mal gemeinsam mit seinen Betreuten bei Kaffee und Kuchen traf.

Gute Atmosphäre, 20 selbstgebackene Kuchen und viel Trubel im Jugendzentrum als Mitgestalter des Ereignisses. Um die 80 Menschen oder mehr, Familien aus Syrien, Kinder, Jugendliche aus Afghanistan, Ägypten, Somalia und Eritrea und anderen Ländern, fanden sich mit ihren Freunden, Sprachlehrern und Helfern zusammen, die ihnen im Alltag durch konkrete Integrationshilfe ihr Ankommen in einem fremden Land etwas leichter machen. Die Paten betreuen Asylsuchende, die Erstaufnahmeeinrichtungen verlassen haben und nun längerfristig in Zweibrücken leben.

Auch die Filmfreunde Zweibrücken waren da, um demnächst das Leben der Zweibrücker Neubürger zu dokumentieren. In Gesprächen gab es immer wieder Fragen wie: "Wie kann ich mit meinem Informatik-Studium in Afghanistan eine Anerkennung erlangen und arbeiten? Es macht mich verrückt, nichts zu tun und nur zu warten", so ein 24-Jähriger, der schon seit einem Jahr auf eine Entscheidung vom Bundesamt für Migration und Flüchtlinge wartet. Ein zwölfjähriger Junge aus Syrien: "Wann kann meine Mutter und die Geschwister auch kommen?" Ein Jurist aus Damaskus fragt mit trauriger Stimme: "Ich möchte hier etwas tun doch was?" Viele Fragen, viele Alltagssorgen, auf die das Patennetzwerk kaum eine Antwort geben kann, doch soweit möglich versucht weiterzuhelfen.

Vergangene Woche öffnete auch die (bereits gut angenommene) Spendenstelle des Patennetzwerks für in Zweibrücken ansässige Flüchtlinge . Annahme in der Ontariostraße 21 ist montags von 16 bis 18 Uhr. Derzeit soll vor allem Winterkleidung abgegeben werden, ebenso Spielzeug, Kinderwagen und -autositze sowie Geschirr.

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