Klinik-Landschaft 70 neue Parkplätze fürs katholische Krankenhaus

Zweibrücken · Außerdem wird der Anbau ans Nardini-Klinikum um fast zwei Millionen Euro mehr vom Land gefördert als bisher bekannt. Eröffnen soll er definitiv 2020 – und der Träger sich dann aus dem Evangelischen zurückziehen.

 Beginnen sollen die Arbeiten im Innenhof der Klinik. In einem ersten Schritt sollen hier die Versorgungsleitungen für Wärme, Strom und Sauerstoff verlegt werden.

Beginnen sollen die Arbeiten im Innenhof der Klinik. In einem ersten Schritt sollen hier die Versorgungsleitungen für Wärme, Strom und Sauerstoff verlegt werden.

Foto: Eric Kolling

Der Krankenhaus- strukturfonds erweist sich für die hiesigen Krankenhausträger mehr und mehr als Füllhorn: Nachdem bereits der Ex-Träger des Evangelischen Krankenhauses, der Landesverein für Innere Mission in der Pfalz (LVIM), aus dem Abwicklungstopf für überschüssige Kliniken bis zum 30. September 2021 bis zu 13,7 Millionen Euro für Dienstleistungs- und Arbeitsverträge, Abfindungen und als Kompensation für Erlösausfälle erhält, profitiert nun auch das Nardini-Klinikum höher als bisher bekannt. Für seinen geplanten Anbau in der Kaiserstraße fließen nicht wie vor einem Jahr vom rheinland-pfälzischen Gesundheitsministerium mitgeteilt 12,3 Millionen Euro aus dem Topf. Wie Kliniksprecher Thomas Frank auf Merkur-Anfrage mitteilt, sind es 14,174 Millionen Euro die „überwiegend“ aus dem Krankenhaustrukturfonds kommen. Die Förderquote liege bei 90 Prozent. Beim LVIM hatte sie „nur“ rund 79 Prozent betragen, die restlichen 21 Prozent mussten und muss der Träger als Eigenanteil zahlen. Beim Nardini dürften es somit rund zehn Prozent sein.

Das Land hatte dem Nardini Klinikum im Januar auch über sein Krankenhausinvestitionsprogramm eine Pauschalförderung von 500 000 Euro für den Umbau genehmigt, nochmals soviel für den Brandschutz.

Mit dem Klinik-Anbau erweitert das Nardini die Kapazitäten seiner Inneren Medizin um 50 Betten, um sich nach dessen Abwicklung nicht mehr länger im Evangelischen Krankenhaus einmieten zu müssen. War bisher vage von einem Zeitraum die Rede, in dem das geschehen soll, so nennt Frank jetzt konkret das Jahr 2020. Ab dann würden „alle Leistungen des Zweibrücker Standortes ausschließlich in der Kaiserstraße erbracht“. Durch den achtgeschossigen Anbau (inklusive Keller- und Dachgeschoss) würden sich „die Infrastruktur der Klinik und die Arbeitsabläufe erheblich verbessern“. Der Anbau werde „auf einer Bruttogeschoßfläche von 5600 Quadratmetern Platz für moderne Patientenzimmer sowie die erforderlichen Funktions-, Arzt- und Nebenräume bieten“.

Die Baugenehmigung sei von den zuständigen Prüfbehörden erteilt worden. „Im nächsten Schritt wird nun die Ausführungsplanung erstellt, die die Grundlage für die weiteren Ausschreibungen ist“, so Frank. Zur Vorbereitung des Projektes würden zunächst Baumaßnahmen zur Sicherstellung der Betriebsbereitschaft des Bestandsgebäudes durchgeführt. In einem ersten Schritt würden die Versorgungsleitungen für Wärme, Strom und Sauerstoff verlegt. Hierzu werde der Zugang von der Von-Rosen-Straße zum Krankenhausgelände gesperrt. Frank: „Die Sperrung ist bis zum Abschluss der Gesamtmaßnahme erforderlich.“

Starten werde der Umbau mit der Vorbereitung des Baufeldes im Innenhof der Klinik. Die Baumaßnahme wirke sich auch auf die Klinikküche aus. „Die Speisenversorgung wird künftig über den Standort Landstuhl sichergestellt, wo ein modernes Verpflegungs- und Logistikkonzept etabliert wurde“, schreibt Frank.

Und wie ist der Stand in Sachen Parkplätze? Die Stadt hatte im März  mit Raiffeisen einen städtebaulichen Vertrag abgeschlossen, damit die Fläche mit dem Silo künftig zur Parkplatzfläche fürs Nardini werden kann. Laut Frank sollen bis Jahresende dort 70 Krankenhausparkplätze entstehen. Zuvor müsse das Gelände von Altlasten gesäubert werden, sprich etwa das Raiffeisen-Silo erst abgerissen werden. Allerdings: Eigentümer ist das Nardini-Klinikum derzeit noch nicht, denn Frank schreibt: „Wir streben eine zeitnahe Klärung der weiteren Details mit dem Eigentümer des Grundstücks am.“

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