43 Straußmädels und -buben 50 Jahre Niederauerbacher Kerb gefeiert

Niederauerbach · Das Doppeljubiläum mit dem Musikverein wurde unter anderem mit einer pointierten Kerberede gefeiert.

 Der Kerbeauftakt in Niederauerbach fand am Samstagabend auch beim Jubiläum traditionell beim Gasthaus „Alten Brauerei Grund“ statt, selbstverständlich musikalisch begleitet vom Musikverein.

Der Kerbeauftakt in Niederauerbach fand am Samstagabend auch beim Jubiläum traditionell beim Gasthaus „Alten Brauerei Grund“ statt, selbstverständlich musikalisch begleitet vom Musikverein.

Foto: Norbert Schwarz

„Ihr liebe Leid un Kerbegäschd, dies Johr rocke mir des Feschd. Seit 50 Johr dud es unser Verein schon gebbe – dodruff misse ma erschd emol die Gläser hebbe!“ Mit glasklarer und lauter Stimme gab Kerberednerin Nadine Theisohn damit am frühen Samstagabend die Richtung zur Jubiläumskerb in diesem Jahr vor. Denn nicht nur der Musikverein Niederauerbach wird ein halbes Jahrhundert alt, sondern auch die Niederauerbacher Kerb wird ein halbes Jahrhundert alt.

Klar dass dieses Doppeljubiläum die diesjährige Kerb in jeder Hinsicht prägt. Zwei Zahlenluftballone (eine riesengroße 5 und die dazugehörige 0) in Gold etwa zieren den mit 20 000 bunten Bändern geschmückten Kerbestrauß, die einheitlichen weinroten T-Shirts der Straußmädels und Straußbuben weisen in goldener Aufschrift auf der Hemdrückseite auf das Ereignis hin.

Gewiss war es auch das Ziel der Verantwortlichen extra zu diesem Kerwejubiläum 50 Straußmädels und Straußbuben zu rekrutieren, die mit gelben Luftballonen geschmückte Schar verfehlte diesen Wunsch nur knapp. 43 Mitstreiter würden sich seit gestern das Haus heraustrauen, verkündete Nadine Theisohn am Samstag lautstark und meinte, dass viele der alten Chaoten jetzt wieder den Sinn des Lebens so richtig verstünden.

Der Blick zurück zu den Anfängen durfte in der Kerberede natürlich in diesem besonderen Jubiläumsjahr nicht fehlen. Wie das mit der Zeltkerbe noch drunten nahe „Suttersch“ gewesen ist, rief Nadin theisohns „Companion“ Marcel Hoffmann in Erinnerung. Der Fischweck aus der Bude gehöre beispielsweise einfach dazu, weil nur mit einem solchen Geschmack im Mund der Kerbekuss besonders schmecke. Den neuen Festplatz auf dem Kissel gibt es sei den späten achtziger Jahren und viel Applaus bekam bei der Gelegenheit die Familie Holle, weil ohne deren Bereitschaft, dafür das Grundstück bereitzustellen, einfach nichts laufen würde. Vom Zweibrücker „Überflieger“ ist in der abwechselungs- und pointenreichen Kerwerede ebenso die Sprache gewesen, wie von weiteren Themen, welche die Stadtpolitiker auf Trab hielten. Die vielen Baustellen kämen einfach nicht mehr aus der Kerberede heraus, wie Theison und Hoffmann übereinstimmend feststellten: „Jedes Johr misse mir iwwer die Stroßebauer dichte, weil die Verantwortliche uff de Stadt die falsche Termine berichte!“

Der Aufstieg des SVN in die A-Klasse ist keineswegs vergessen worden, der Gewinn des Deutschen Meistertitels von Raphael Holzdeppe war Thema und natürlich durfte das letztjährige Happyend von Sarah und Christoph nicht fehlen, schließlich kam letztes Jahr bei der Kerwerede nicht allein der Heiratsantrag, sondern wurden zugleich „de Ring in de Doos“ übergeben.

50 Jahre Musikverein Niederauerbach, 50 Jahre Kerbezeit mit großem Engagement von vielen Helfern in diesen fünf Jahrzehnten. Dazu zählt auch das Sammeln von Mark und Pfennig oder heute Euro und Cent für ein tolles Feuerwerk, das auch in diesem Jubiläumsjahr die Kerbefeiernden mit Donnerhall und Funkensprühen bei der Zwingli-Kirche präsentiert bekamen. Der Besucherzuspruch war riesig gewesen und die Besucherkarawane schlängelte sich anschließend hoch zum Festzelt auf dem Kissel, wo alle zünftig die 50. Zeltkerwe des Musikvereins Niederauerbach feierten.

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