4 Xsample in der ACH-Halle Starke Show, dünne Resonanz

Zweibrücken · Die Vize-Weltmeister im Beatboxing zeigten in der ACH-Eventhalle ihr Können.

 Die Beatbox-Vizeweltmeister von 2015, Daniel Mandolini (links) und Philippe Zeidler.

Die Beatbox-Vizeweltmeister von 2015, Daniel Mandolini (links) und Philippe Zeidler.

Foto: David Betz

(dob) Vor nicht einmal 20 Zuschauern sind am Samstagabend die Vokalakrobaten 4 Xsample auf dem Zweibrücker Flughafen in der ACH Eventhalle aufgetreten. Das Duo besteht aus Daniel Mandolini und Philippe Zeidler. Dabei war deren Auftritt auf einem hohen Niveau. Kein Wunder: Die beiden waren 2015 Vize-Weltmeister im Beatboxing.

 Was das Duo zeigte, war eine Mischung aus Beatboxing, also dem imitieren von Schlagzeug, Bass und Hiphop-Musik mit dem Mund, und den Ton- und Stimmen-Imitationen, die den US-Amerikaner Michael Winslow in den 1980er Jahren für seine Rolle des Larvell Jones in den „Police-Academy“-Filmen berühmt machten. Die Rollenverteilung war dabei klar: der schlaksige Mandolini sorgte für den Beat und Zeidler zeigte sein Talent für Geräusch- und Stimmen-Imitationen.

 Dabei zeigten die beiden kleine Gags, wie etwa das Nachmachen diverser vorbeifahrender Fahrzeuge, aber auch kunstvoll aufgebaute Nummern, die sich immer mehr steigerten, etwa einen Kung-Fu-Kampf miteinander. Dabei schafften sie es, dass das Publikum nicht merkte, wie schwer das eigentlich ist, diese Geräusche zu erzeugen. 

Vor allem aber verbreiteten die beiden Männer richtig viel Spaß. Die Freude am Albernsein, das Spiel mit dem Publikum und ein wilder Ritt durch die Rap- und Hiphop-Geschichte, machten diese Show richtig gut. Zudem wurden einige Parts auch durch echte Instrumente, etwa eine Gitarre, ergänzt, was den Abend noch runder machte. Sollte sich das Duo nochmal in die Region trauen, dann hätte es deutlich mehr Publikum verdient, denn so etwas sieht man nicht alle Tage.

 Die beiden Stimmakrobaten verbinden die Welt des Rap und Hiphop dabei mühelos mit der Welt des Theaters und der Kleinkunst. Hier die progressive Welt des Rap, dort das doch auch etwas Spießige aus Kabarett und Kleinkunst ergibt erstaunlicherweise eine total homogene Mischung, die richtig Spaß macht, die mitreißt und bei der man mitwippen muss. Spätestens wenn „Fight for your right“ von den Beastie Boys sowohl vom Klang der Musik als auch den vielen, verrückten Geräuschen, die die Band damals einbaute, perfekt von zwei Typen mit einem Mikrofon wider gegeben wird, steht man Kopfnickend vor der Bühne und grinst breit übers ganze Gesicht.

 Im Vorprogramm traten mit Daniel Staub als Dan L aus Zweibrücken, mit Dominik Schmidt alias Domeed aus Pirmasens und mit Tobi Stift alias Teifer drei regionale Rapper auf. Zusammen zeigten sie ihr lyrisches Können. Dabei war besonders die Mischung der drei jungen Männer hörenswert: Staub ist ein Geschichtenerzähler im klassischen Sinn, Schmidt ist ein gewitzter Gangster-Rapper und Stifft rappte knochentrocken dazwischen. So entstand eine gute Energie auf der Bühne. Es wäre wünschenswert, von diesen Dreien in Zukunft mehr gemeinsame Sachen zu hören, das passte nämlich richtig gut.

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