Corona in der Südwestpfalz 12,3 Prozent der Südwestpfälzer hatten bisher Corona

Zweibrücken · Wie sich die Südwestpfalz im  Landesvergleich schlägt.

 Bevor das Impfzentrum im ehemaligen City-Outlet Zweibrücken als Kommunale Impfstelle wiedereröffnet wurde, machte der Imfpbus häufiger in der Rosenstadt Halt. 

Bevor das Impfzentrum im ehemaligen City-Outlet Zweibrücken als Kommunale Impfstelle wiedereröffnet wurde, machte der Imfpbus häufiger in der Rosenstadt Halt. 

Foto: Lutz Fröhlich

Jeden Donnerstag gibt das Landesuntersuchungsamt Rheinland-Pfalz (LUA) in Koblenz eine Wochenzusammenfassung zur Pandemie im Land und in unserer Region heraus. Dabei geht es nicht nur um die reinen Fallzahlen, sondern auch um Fragen der Impfdurchbrüche, der Todesursachen (wer ist an, wer mit Corona-Infektion gestorben?) und der Krankenhaus-Einweisungen. Der Pfälzische Merkur hat die Daten besonders im Hinblick auf Zweibrücken und die Region Südwestpfalz abgeklopft. Die hier dokumentierten Ergebnisse decken dabei verschiedene Zeiträume ab, von 7 Tagen bis zu 21 Monaten (Pandemiebeginn). Die Zahlen der LUA-Wochenzusammenfassung sind auf dem Stand vom 23. Februar.

Zahlenreihen seit Pandemiebeginn

-In Zweibrücken sind seit Pandemiebeginn 14 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 11 davon an, 3 mit Corona, also gerundet 21 Prozent.

-Im Landkreis Südwestpfalz sind seit Pandemiebeginn 113 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 71 davon an, 42 mit Corona (circa 37 Prozent). Das Verhältnis zwischen diesen Zahlen hat sich seit unserer letzten Analyse im Dezember kaum verändert.

-In Pirmasens sind seit Pandemiebeginn 74 Menschen im Zusammenhang mit einer Covid-Infektion gestorben, 52 davon an, 22 mit Corona (29,7 Prozent). Dieser Wert hat sich leicht erhöht.

-seit Pandemiebeginn wurden in Zweibrücken 141 Personen mit positivem PCR-Test im Krankenhaus registriert (Steigerung um 15 seit 12. Januar), von denen waren 76 (53,9 Prozent, eine Verringerung um 3 Prozentpunkte seit 12. Januar) wegen der Infektion in der Klinik; im Landkreis waren es 442/215 (48,6 Prozent wegen Corona im Krankenhaus), in Pirmasens 262/130 (49,6 Prozent wegen Corona im Krankenhaus).

-In der kompletten Südwestpfalz gab es seit Beginn der Pandemie keine Todesfälle von unter 20-Jährigen. In Rheinland-Pfalz ist laut LUA nur ein Fall in Germersheim bekannt

-die Zahl der Todesopfer zwischen 20 und 59 Jahren, die in Zweibrücken bis Ende 2022 auffällig höher lag als im Rest des Landes, hat sich deutlich reduziert von zuletzt 25 auf jetzt 18 Prozent. Allerdings ist das weiterhin der höchste Wert in Rheinland-Pfalz.

-20 795 Personen im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamts Südwestpfalz wurden seit Pandemiebeginn positiv auf den Erreger SARS-CoV-2 getestet. Bei einer Gesamtbevölkerung von 169 089 (Stand Dezember 2020) heißt das, dass rund 12,3 Prozent der Bürger (Mitte Januar waren es 6,1 Prozent) sich zwischen März 2020 und Januar 2022 nachweislich mit dem Virus infiziert haben. 87 Prozent jedoch im Umkehrschluss nicht.

In Rheinland-Pfalz wurden seit Pandemiebeginn bis zum 23. Februar 554 983 durch PCR-Test bestätigte Corona-Infektionen gezählt. Ausgehend von einer Bevölkerungszahl von 4 098 391 (Dez 2020) heißt das, dass gerundet 13,5 Prozent der Bürger sich zwischen März 2020 und Februar 2022 mit dem Virus infiziert haben (Steigerung seit 8. Dezember um 6,1 Prozentpunkte). Hinzu kommt noch eine Dunkelziffer mit unerkannten Infektionen, vermutlich gerade bei jüngeren und gesunden Menschen in den ersten Monaten der Pandemie. Im Umkehrschluss bedeutet das, dass mindestens 85 Prozent der Rheinland-Pfälzer sich in all dieser Zeit nicht infiziert haben.

Todesfälle (letzte 4 Wochen)

3 in Zweibrücken, 5 im Landkreis Südwestpfalz, 0 in Pirmasens

Davon sind in Zweibrücken 2, also 66,6 Prozent, an ihrer Corona-Infektion gestorben, in Pirmasens 0, im Landkreis 5 (100 Prozent)

Von den 7 Todesopfern war keines jünger als 60 Jahre.

Vergleichswert RLP: 167 gestorben, 110 an Corona, 57 mit (34,1 Prozent, mehr als doppelt so viel wie Mitte Januar)

Hospitalisiert (letzte 7 Tage)

Neu ins Krankenhaus mussten in dieser Zeit 5 positiv getestete Zweibrücker, 1 positiv getestete Kreisbürger sowie 2 positiv getestete Pirmasenser. Zum Stichtag 12. Januar waren es noch insgesamt 6 Patienten gewesen. Bei nur einem, einem Zweibrücker, war die Corona-Infektion ursächlich für die Einweisung (20 Prozent, am 12. Januar waren es noch 16,6 Prozent gewesen).

Zum Vergleich: In Rheinland-Pfalz wurden in den Krankenhäusern 233 infizierte Menschen aufgenommen (am 12. Januar waren es noch 111 gewesen), davon 74 wegen ihrer Corona-Infektion (31,7 Prozent, zum 12. Januar waren es noch 42,3 Prozent gewesen).

Impfdurchbrüche (RLP)

In den vergangenen 8 Wochen sind in Rheinland-Pfalz 53 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben (Mitte Januar waren es im gleichen Zeitraum noch 253 gewesen), davon 42 AN Corona (79,2 Prozent, eine Verringerung um knapp 5 Prozentpunkte), 11 MIT Corona.

62 Prozent der an Corona Gestorbenen waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“, 17 Prozent „vollständig geimpft aber nicht geboostert“, 21 Prozent geimpft und geboostert (Verteilung 12. Januar: 73/19/7).

In den vergangenen 2 Wochen sind in RLP 7 Menschen im Zusammenhang mit einer Corona-Infektion gestorben. Die Infektion war bei allen ursächlich für den Tod. Zum Stichtag 12. Januar waren im gleichen Zeitraum 0 Todesfälle zu beklagen gewesen.

 In den letzten 2 Wochen gab es in Rheinland-Pfalz 2106 Fälle von Bürgern mit positivem PCR-Test und Covid-Symptomen (3005 weniger als zum Stichtag 12. Januar). Von denen waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“, 40 Prozent „vollständig geimpft aber nicht geboostert“, 22 Prozent geimpft und geboostert 38 Prozent. Ins Krankenhaus mussten von den 2106 Patienten 84 (46 weniger als im Januar), aber nur 39, also gut 46 Prozent, aufgrund ihrer Covid-Erkrankung. 2 Patienten von diesen 84 mussten aufgrund ihrer Corona-Erkrankung auf der Intensiv-Station behandelt werden. Sie alle waren „ungeimpft oder unvollständig geimpft“.

Aktuelle Lage in der Südwestpfalz

Bis Montagmittag wurden im Zuständigkeitsbereich des Gesundheitsamtes seit dem Vortag 201 weitere positive Corona-Tests registriert. 40 dieser Fälle wurden aus Zweibrücken gemeldet, 4 aus Contwig, 3 aus Hornbach, jeweils 2 aus Käshofen, Bechhofen und Winterbach sowie jeweils einer aus Rosenkopf, Großbundenbach, Althornbach, Maßweiler und Biedershausen. Zudem ist ein weiteres Todesopfer zu beklagen, das in der Wochenstatistik des Landesuntersuchungsamtes noch nicht erfasst ist. Eine Frau im Alter zwischen 90 und 95 Jahren aus Pirmasens ist mit einer SARS-CoV-2 Infektion gestorben, sie war dreifach geimpft.

Positiv getestet wurden unter anderem drei Kinder im Kindergarten in Reifenberg sowie drei Bewohner des Caritas-Zentrums in Zweibrücken.

Das Landesuntersuchungsamt RLP meldet aktuell die Inzidenzwerte 1100,9 (Landkreis), 1134,6 (Pirmasens) sowie 1149,3 (Zweibrücke) und für die landesweite „7-Tage-Hospitalisierungs-Inzidenz“ den Wert 6,24.

Die komplette Wochenzusammenfassung des Landesuntersuchungsamtes in Rheinland-Pfalz kann im Internet auf der LUA-Homepage abgerufen werden, lua.rlp.de.

 

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort