Glasfaser in Contwig Netz ist auf dem richtigen Weg

Contwig · In Contwig wurde jetzt Zwischenbilanz beim Glasfaser-Ausbau gezogen.

 Der Aufbau des Glasfasernetzes in Contwig läuft reibungslos. Jetzt kam mit Dimos Orestis von der UGG (Zweiter von links) hoher Besuch an die Baustelle in Contwig. Im Bild von links: Bürgermeister Björn Bernhard, Dimos Orestis, Rafael Bolivar, Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette und Oberbauleiter Robin Block (Nokia).

Der Aufbau des Glasfasernetzes in Contwig läuft reibungslos. Jetzt kam mit Dimos Orestis von der UGG (Zweiter von links) hoher Besuch an die Baustelle in Contwig. Im Bild von links: Bürgermeister Björn Bernhard, Dimos Orestis, Rafael Bolivar, Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette und Oberbauleiter Robin Block (Nokia).

Foto: Norbert Schwarz

In der Verbandsgemeinde Zweibrücken-Land wird Contwig zusammen mit ihrem Ortsteil Stambach die erste Gemeinde sein, die noch in diesem Jahr flächendeckend eine Glasfasernetz aufzuweisen hat. Die UGG, Unsere Grüne Glasfaser, zeichnet dafür verantwortlich. Das technische „Know-how“ für das Netz steuert Nokia bei. Den Netzaufbau finanzieren die Deutsche Allianz-Versicherung und die spanische Tochtergesellschaft von O2. Mehr als 30 Bauarbeiter des spanischen Baukonzerns Moncobra S.A. German sind bildlich gesprochen „Wühlmäuse“ in Contwig und Stambach, graben sämtliche Straßenzüge in beiden Orten förmlich um. In Windeseile, die nicht allein die Verantwortlichen, sondern vor allem die Bürger mehr als verwundert und erfreut zugleich. 

Zwischenbilanz zog jetzt Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette. Rund 42 Straßenkilometer müssen in Contwig und Stambach mit einem orangefarbenen Leerrohr versehen werden, in das zu einem späteren Zeitpunkt in diesem Jahr die Glasfaser technisch „eingeblasen“ werden. Gut drei Monate sind die überwiegend Spanisch sprechenden Bauarbeiten jetzt mit dem Verlegen der Leerrohre im täglichen Arbeitseinsatz. Rafael Bolivar, der direkte Baustellenleiter vor Ort von Moncobra S.A. German, der bestens Deutsch spricht, bekommt ein kurzes Strahlens ins Gesicht, wenn ihm die Frage gestellt wird, wie viele Straßenkilometer von den 42 denn jetzt schon abgehakt seien. Im Ort Contwig schon mehr als die Hälfte!

Dass der Arbeitseifer nicht nur bei den Gemeindeverwantwortlichen für große Anerkennung sorgt, ist nachvollziehbar. Doch auch die Dorfbevölkerung weiß das zu schätzen. Sie versorgt die Arbeitenden mit kleinen Aufmerksamkeiten, Kaffee, belegten Brötchen, mal Kuchen und manchmal sogar mit einem deftigen Essen.

Das hat auch schon Bürgermeister Björn Bernhard mitbekommen und meint: „Wenn das so anhält und die UGG vielleicht auch in anderen Ortschaften zum Zuge kommt, dann sind Contwig und Stambach natürlich immer der Gradmesser, das müssen auch die Bauarbeiter vor Ort sich merken!“

Die Art und Weise, wie die Bauarbeiter aufgenommen werden, ist natürlich auch Thema innerhalb der großen Gastarbeiterfamilien, die auch andernorts in Deutschland schon im Einsatz waren, aber die Gastfreundschaft der Contwiger und Stambacher sehr zu schätzen wissen. Das hat auch Oberbauleiter Robin Block von Nokia als technisch Verantwortlicher bereits mitbekommen und gespürt, dass auf den beiden Baustellen im Schwarzbachtal ein wirklich guter Geist herrscht. Vergleichsmöglichkeit hat Block, denn auch Baustellen an der Mosel, dem Hunsrück oder im Hochwald zählen zu seinen Arbeitsfeld.

Schwebt Ortsbürgermeisterin Nadine Brinette deshalb schon im siebten Glasfaserhimmel? Auf keinen Fall, meint sie abwehrend, räumt allerdings ein, dass die Arbeitsabläufe nicht nur zufriedenstellend sind. „Es mussten ja bis zum ersten Spatenstich viele Stolpersteine aus dem Weg geräumt werden. Wie alle Ortschaften im Kreisgebiet hatte ja auch Contwig den Ausbau in die Händen des Landkreises gelegt und dass die gesetzlichen Vorgaben nicht in jedem Straßenzug einzuhalten sind, das habe in der Vergangenheit doch zu Auseinandersetzungen geführt die so nicht notwendig wären, weil erst mit der Vorlage aller Bestätigungen und Erklärungen mit den Arbeiten habe losgelegt werden können.

Selbst zu den Höfen um Contwig herum würde Glasfaser von der UGG verlegt werden, was für das Unternehmen nicht gerade billig wäre. Die Ortsbürgermeisterin: „Lediglich der Offweilerhof kann nicht versorgt werden, da liegt die Autobahn dazwischen, das wäre einfach zu teuer!“ Verbandsbürgermeister Björn Bernhard, als von Amts wegen Mitglied bei der Lenkungsgruppe des Landkreises in Sachen Breitbandausbau (Glasfaserversorgung), sieht jedenfalls große Chancen auch für andere Ortschaften im Kreisgebiet, dass mit den in Contwig gemachten Erfahrungen nunmehr Instrumentarien vorliegen, mit denen eine Freigabe des Glasfasernetzes durch Investoren und ohne Kostenbeteiligung der Ortsgemeinden durchaus zielführend sein kann.

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