Wiesbach Rat beschließt zweites Gutachten

Wiesbach · Der LBM hatte die erste Untersuchung der Nepbach-Brücke in Wiesbach nicht akzeptiert.

Das Wiesbacher Brückenbauwerk in der Schulstraße.

Das Wiesbacher Brückenbauwerk in der Schulstraße.

Foto: Norbert Schwarz

Gänzlich suspekt ist den Mitgliedern des Ortsgemeinderates Wiesbach die Vorgehensweise für eine mögliche Brückensanierung über den Nepbach am Anfang der Schulstraße. Laster mit 30 Tonnen Gewicht dürften nach aufgestelltem Verkehrszeichen drüber rollen. Wegen der fehlenden Brückenbreite ist aber nicht einmal ein Begegnungsverkehr für Personenautos möglich. Ortsbürgermeister Klaus Buchmann und alle Ratsmitglieder wähnten sich auf bestem Wege zur Brückensanierung und haben aus Gemeindesicht „viel Geld“ für eine Sanierungsbegutachtung ausgegeben.

Kopfschütteln löste jetzt aber eine Anmerkung des Landesbetriebs Mobilität (LBM) in Kaiserslautern aus. Die dortige Landesbehörde akzeptiert das vorgelegte Gutachten der Ortsgemeinde nicht. Auf Geheiß der Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken-Land war dieses Gutachten erstellt und der Ortsgemeinde eine Förderung der Sanierungskosten der Brücke in Höhe von 80 Prozent der anfallenden Sanierungskosten in Aussicht gestellt worden. Doch Pustekuchen. 13 000 Euro für ein neues Gutachten soll die Ortsgemeinde aufbringen. Aus welchen Gründen, wurde detailliert in der Ratssitzung zumindest nicht vorgetragen. Es hieß lediglich: „Die Prüfung ist nicht nach technisch neuestem Stand der Dinge erfolgt!“

Den Prüfungsauftrag hatte die Verbandsgemeindeverwaltung Zweibrücken-Land gleich für mehrere Brücken aus ihrem Amtsbezirk bei einem Büro aus dem Stuttgarter Raum gegeben, darunter auch Brücken in Contwig. Jetzt haben die Wiesbacher Angst vor der möglichen Zweitbesichtigung und deren mögliche Folge, nämlich, dass nur noch ein Brückenneubau in Frage kommt. Kostendimension: 500 000 Euro.

Eine Nachprüfung zur Standfestigkeit sei erforderlich, hieß es jetzt in der Ratssitzung. Während der erste Ortsbeigeordnete Markus Schmitt trotz der Kosten für die Nachprüfung warb, sahen Werner Wagner, Sylvia Werner und Karl-Heinz Scharfenberger keine Gründe, nochmals derart viel Geld dafür in die Hand zu nehmen, damit das bestätigt wird, was in Wiesbach eigentlich jeder weiß: Die Brücke wird weiterhin tragfähig sein. Werner Wagner beispielsweise erinnerte daran, welche tonnenschwere Lasten darüber rollten, als noch die am Ort ansässige „Pommes-Fabrikation“ Kartoffelstifte in allen Variationen produzierte. Werner und Scharfenberger hätten gerne mal erst die Verbandsgemeindeverwaltung gehört, die habe nämlich alles vorgeschlagen und in Auftrag gegeben. Mit Stimmenmehrheit wurde dann allerdings der Beschluss zur erneuten Standfestigkeitsprüfung gefasst.

Bei Verbandsbürgermeister Björn Bernhard hakte der Pfälzische Merkur nach und konnte in Erfahrung bringen, dass ein Gespräch mit dem LBM von der Verwaltung aus bereits arrangiert ist. Die Ratsmitglieder sollen zudem am 21. Dezember über weitere Aspekte zu diesem Punkt genau informiert werden. Björn Bernhard: „Wir haben das Gespräch mit den Ratsmitgliedern sogar in die Abendstunden verlegt, damit alle teilnehmen können. Dabei sollen auch die Ausbauprobleme der Schulstraße erörtert werden.

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