Zweibrücker Antifa weicht nach St. Ingbert aus

Zweibrücken. Unter dem Motto "Don't give Nazis a Chance - dance, dance, dance: Keine Nazis in Zweibrücken" veranstaltet eine Gruppe Zweibrücker Antifaschisten ein Konzert mit acht Bands, um auf die Proteste gegen Neonazi-Aktionen anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Zweibrückens am 13. März einzustimmen

Zweibrücken. Unter dem Motto "Don't give Nazis a Chance - dance, dance, dance: Keine Nazis in Zweibrücken" veranstaltet eine Gruppe Zweibrücker Antifaschisten ein Konzert mit acht Bands, um auf die Proteste gegen Neonazi-Aktionen anlässlich des Jahrestags der Bombardierung Zweibrückens am 13. März einzustimmen. Allerdings findet das Konzert nicht in Zweibrücken, sondern im Jugendzentrum St. Ingbert statt. Unfreiwillig, betont ein Sprecher der "ZW Antifa" (Name der Redaktion bekannt): "Wir haben Ende November, Anfang Dezember bei der Zweibrücker Juz-Leiterin wegen des Konzerts angefragt. Das wurde aber abgelehnt aus Furcht vor Ausschreitungen, weil auch Rechte kommen könnten." Außerdem habe es, wie schon bei einer früheren Anfrage im Oktober, geheißen, das Juz wolle generell keine politischen Veranstaltungen. "Eine ziemlich problematische Einstellung für eine Stadt mit einer so großen Nazi-Szene", findet der Antifa-Sprecher. Zumal es auch im Jugendzentrum des Öfteren politische Veranstaltungen gebe und auch in der Berufsschule, obwohl ebenfalls eine öffentliche Einrichtung, Veranstaltungen gegen Nazis stattfänden. "Ich habe der Juz-Leiterin damals auch vorgeschlagen, das wegen ihrer Bedenken nicht im Namen der Antifa zu veranstalten, das wurde auch abgelehnt. Schade, dass man mit solchen Veranstaltungen 25 Kilometer ins Saarland fahren muss, obwohl die Sache eigentlich nach Zweibrücken gehört." Juz-Leiterin Nicole Buchholz weist die Antifa-Darstellung zurück: "Es gab definitiv keine Anfrage wegen eines Konzerts. Es ging vor einem halben Jahr allgemein um regelmäßige Treffen. Vielleicht war das ein Missverständnis, wir kommen ja sonst gut miteinander aus." Jugendamtsleiter Markus Wilhelm erläutert: "Wir können das Juz nicht für regelmäßige Treffen politischer Gruppen öffnen. Von einem Konzert wissen wir nichts." Grundsätzliche Bedenken gegen einzelne politische Konzerte im Jugendzentrum gebe es keine: "Vor ein paar Jahren hatten wir im Juz ja schon ein Konzert gegen Rechts. Und das Bündnis für ein buntes Zweibrücken veranstaltet zum 13. März etwas auf dem Herzogplatz, da helfen wir mit, die Bühne zu organisieren." Das Konzert findet am Samstag, 20. Februar, im Jugendzentrum St. Ingbert statt, Pfarrgasse 49. Einlass ist ab 19 Uhr, Eintritt fünf Euro. Es spielen: Stoned Aliens, Dubzilla Blingpoint, kid one ft. mc sin, melo ft. eros, phil the beat, golbasta und kabal ft. cost one.

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