Zwei Bands, zwei Stile, ein Kontrastprogramm

Zweibrücken. "Die Würde des Menschen ist unantastbar", so steht es in Artikel eins des Grundgesetzes. Die Psyche hingegen schon. Und genau um die dreht es sich mal mehr oder weniger in den Lyrics der kanadischen Band Psyche

 Keyboarder Remi Szyska und Frontmann Darrin Huss von der Band Psyche. Foto: Marco Wille

Keyboarder Remi Szyska und Frontmann Darrin Huss von der Band Psyche. Foto: Marco Wille

Zweibrücken. "Die Würde des Menschen ist unantastbar", so steht es in Artikel eins des Grundgesetzes. Die Psyche hingegen schon. Und genau um die dreht es sich mal mehr oder weniger in den Lyrics der kanadischen Band Psyche. Bereits 1982 hauchte das Brüderpaar Stephen und Darrin Huss dem Musikprojekt Leben ein, bei dem Psyche, Horror und Angst mit elektronischen Einflüssen gepaart im Vordergrund stehen. In der fast 30-jährigen Bandgeschichte hat sich die Formation in soweit verändert, dass aktuell mit Remi Szyska ein junger Soundtüftler an Keyboard und Synthesizer neben Gründungsmitglied Darrin auftritt. Wie die Bühne sind die beiden Musiker ganz in schwarz gekleidet und zu Beginn ist nur das weiße Voodoo-Männchen auf Darrin Huss Shirt im Schwarzlicht und Kunstnebel zu erkennen. Im Hintergrund zieht der Lichttechniker immer wieder passend zu den Textpassagen grüne, blaue, violette, oder in den aggressiven Phasen gelbe und rote Lichter auf. Mal mit beiden Armen schwingend zu den fröhlichen Elektroklängen und dann wieder mit beiden Händen an den Schläfen, um den Horror und Angst auszudrücken, begleitet Darrin Huss seinen Gesang. Der eindringliche Bass des Duos lässt ab und an sogar die Gläser und Regale im Thekenschrank mitvibrieren. In diesen Szenen sorgen die im Sekundentakt aufflackernden weißen Scheinwerfer für jede Menge Dramaturgie und lassen die beiden Musiker nur noch als Silhouetten erscheinen. Groß sind der Jubel und Beifall der zirka 80 Zuschauer nicht nur bei den Psyche-Klassikern, sonder besonders als der Frontmann den Covertitel "Sex Dwarf" von Soft Cell ankündigt.Ein zweites Urgestein der frühen 80er aus der Elektronik-Musikszene gab sich mit der Formation No More ebenfalls am Samstagabend die Ehre in Zweibrücken. Dieses Duo wünschte sich im Gegensatz zu seinen Kollegen aus Kanada eine flachere Bühnenverkleidung vom Veranstalter. Die Grundausleuchtung war auf ein paar Farbwechsler beschränkt. Auf die künstlich erzeugten Nebelschwaden verzichteten sie komplett. Die beiden Djs Tina Sanudakura und Andy Schwarz zelebrieren ihren einmaligen Sound mit den Beats aus den Genres Dark Wave und Electroclash, mit dem auch sie das Publikum zum tranceartigen Tanzen in der Kontrastbühne bewegen. Zum Abschluss der beiden Auftritte drehen sich die Plattenteller der Kontrastbühne DJs zur "La Danse Noire".

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