Zusammenhalt in der Region ist für Duppré wichtigster Faktor

Zweibrücken/Pirmasens. Familienfreundlichkeit, regionales Selbstbewusstsein, starker Einzelhandel, gut ausgebildete Arbeitskräfte und schnelle Internet-Verbindungen sind die fünf Faktoren, die laut der Studie "Erfolgsbedingungen von Wachstumsmotoren außerhalb von Metropolregionen" eine ländliche Region nach vorne bringen

 Gabi Troeger-Weiß von der Uni Kaiserslautern.Foto: stm

Gabi Troeger-Weiß von der Uni Kaiserslautern.Foto: stm

Zweibrücken/Pirmasens. Familienfreundlichkeit, regionales Selbstbewusstsein, starker Einzelhandel, gut ausgebildete Arbeitskräfte und schnelle Internet-Verbindungen sind die fünf Faktoren, die laut der Studie "Erfolgsbedingungen von Wachstumsmotoren außerhalb von Metropolregionen" eine ländliche Region nach vorne bringen. In der jüngsten Sitzung des Beirats der Wirtschaftsförderungsgesellschaft Südwestpfalz präsentierte Professorin Gabi Troeger-Weiß vom Lehrstuhl für Regionalentwicklung und Raumordnung der Technischen Universität Kaiserslautern die Ergebnisse der Untersuchung. "Die Erkenntnisse, die wir aus der Untersuchung gewonnen haben, können grundsätzlich auf andere Regionen übertragen werden", bilanzierte Troeger-Weiß. Allerdings dürfe man nicht damit rechnen, dass Wachstumsmotoren von heute auf morgen "angeschmissen" werden können. Soll eine Region dauerhaft wirtschaftlich nach vorne gebracht werden, dann müsse man langfristige Strategien entwickeln, wobei die Initiativen und Maßnahmen in einem dauerhaften Prozess von zehn bis 15 Jahren laufen. Auch gelte es, verschiedene Aktionen in vielen verschiedenen Strukturbereichen wie Infrastruktur, Bevölkerung und Unternehmertum anzustoßen. "Die Studie hat ergeben, dass sich Familienfreundlichkeit in Unternehmen und der Verwaltung auszahlt", hielt die Expertin fest. Auch sei es wichtig, dass eine Gegend, die wachsen und sich wirtschaftlich entwickeln wolle, über ein starkes regionales Selbstbewusstsein verfüge - der Spruch "Wir können alles. Außer Hochdeutsch", eine Werbekampagne der baden-württembergischen Landesregierung, habe in Perfektion gezeigt, wie man eine Region bekannter machen könne. Neben der Stärkung des innerstädtischen Einzelhandels ist für Troeger-Weiß ein wichtiger Wachstumsmotor, dass Unternehmen Arbeitskräfte ausbilden und die Region über eine zeitgerechte Kommunikationsinfrastruktur, sprich in allen Ecken des Landkreises über "Highspeed-Internet" verfügt. Landrat Hans Jörg Duppré, Vorsitzender des Aufsichtsrates der Wirtschaftsförderungsgesellschaft, kommentierte, dass nicht alle Erkenntnisse aus der Studie einfach auf den eigenen Landkreis übertragen werden können, die Südwestpfalz daraus aber dennoch Anregungen erhalte, um wieder neues Potenzial ausschöpfen zu können. Wichtig sei bei den Überlegungen, die das Wachstumspotenzial der Südwestpfalz betreffen, dass der Landkreis und die beiden Städte Pirmasens und Zweibrücken nicht ihr eigenes Süppchen kochen, sondern im Dreierverbund zusammen an einem Strang ziehen. In die Studie eingeflossen sind etwa Faktoren wie Bevölkerungswachstum, Entwicklung des Brutto-Inland-Produkts, die Anzahl sowohl der angesiedelten Unternehmen als auch der sozialversicherten Beschäftigten. Die Untersuchung bezog sich auf acht ausgewählte Regionen, die durch eine positive gesamtwirtschaftliche Entwicklung auf sich aufmerksam gemacht haben und außerhalb eines industriellen Ballungsraums liegen. Mit der sozio-ökonomischen Analyse sollte herausgefunden werden, ob sich die für das Wachstum verantwortlichen Faktoren auch auf andere ländliche Regionen übertragen lassen. Untersucht wurden die Stadt und der Landkreis Bamberg, darüber hinaus die Landkreise Borken, Cham, Emsland, Börde, Bodenseekreis, Orthenaukreis sowie der Wartburgkreis inklusive der kreisfreien Stadt Eisenach. Die Studie wurde im Auftrag des Bundesministeriums für Verkehr, Bau und Stadtentwicklung und des Bundesamts für Bauwesen und Raumordnung erstellt. Im Beirat der Wirtschaftsförderungsgesellschaft sind die wichtigsten Institutionen der Region Südwestpfalz vertreten, die mit der Wirtschaft verbunden sind. Außerdem gehören die beiden Städte Pirmasens und Zweibrücken dem Beirat an.

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