Ortsgemeinderat Bundenbacher Kita wird nicht erweitert

Großbundenbach · Der Landeszuschuss fällt für den Ortsgemeinderat 100 000 Euro geringer aus als geplant. Das Walnussfest fällt aus.

 Das hat es bisher in Großbundenbach noch nicht gegeben. Wegen Corona  tagten die Mitglieder des Ortsgemeinderates diesmal im Freien auf dem Dorfplatz. 

Das hat es bisher in Großbundenbach noch nicht gegeben. Wegen Corona  tagten die Mitglieder des Ortsgemeinderates diesmal im Freien auf dem Dorfplatz. 

Foto: Norbert Schwarz

(cos) Seit über einem Jahr warten Groß- und Kleinbundenbach auf eine Förderzusage aus Mainz für die dringend notwendige bauliche Erweiterung der Kindertagesstätte (wir berichteten mehrfach). Jetzt kam der heiß ersehnte Bewilligungsbescheid des Landesamtes für Soziales, Jugend und Versorgung aus der Landeshauptstadt Mainz. Doch statt der beantragten 150 000 Euro, wird der antragstellenden Ortsgemeinde Großbundenbach lediglich eine Zuwendung in Höhe von 52 500 Euro als Förderung zugesprochen.

Wegen Corona und der gegenwärtigen Hygienevorschriften hatte Ortsbürgermeister Dieter Glahn zu einer Sitzung nach Thing-Vorbild auf den Dorfplatz eingeladen. Allein der alte „Rechtsbaum“ fehlte. Doch dafür wurden die Abstandsvorschriften eingehalten. Selbst an Nasen- und Mundschutz nebst Desinfektionsflaschen mangelte es nicht. Ein in sich gesammelter Ortsbürgermeister gab noch einmal einen zeitlichen Rückblick in Gegenwart der Ratsmitglieder sowie des Amtskollegen Manfred Gerlinger aus dem Nachbarort und der Kindergartenleiterin Isabelle Hüther-Tams. Was zur eigentlichen Kürzung des Zuschussbetrages führt, wird in diesem Bescheid nicht erwähnt. Aus Gesprächen ist allerdings bekannt, dass es keine dritte Gruppe geben wird. Für den Hort gibt es bereits eine Betriebserlaubnis für 45 Kinder. Im Höchstfall dürfen jetzt 52 Kinder aufgenommen werden. Es liegt auf der Hand, dass für diese zusätzlichen „sieben Plätze“, nunmehr dieser Förderbetrag ermittelt wurde.

Kein Eingehen auf die bisherige Unterbringungssituation, Kein Wort zum bisher fehlenden Raumangebot. Beide Ortsbürgermeister fühlen sich wie die Ratsmitglieder vor den Kopf gestoßen und von der Landespolitik einfach im Stich gelassen. Leidtragende sind die Eltern aus Groß- und Kleinbundenbach. Schon jetzt mussten von heute auf morgen die Hortkinder sozusagen „vor die Tür“ gesetzt werden, weil für sie kein Platz mehr in der Einrichtung vorhanden ist.

Kindergartenleiterin Isabelle Hüther-Tams und Ortsbürgermeister Dieter Glahn beteuerten immer wieder, wie sehr Eltern und Kinder dieses Angebot geschätzt hatten, doch es half leider nichts. Zehn Hortplätze wurden im März gestrichen um weitere Kinder überhaupt aufnehmen zu können. Die Kindergartenleiterin schilderte im Sitzungsverlauf, wie künftig die Situation gemeistert werden soll. Sie hat akribisch ein neues pädagogisches Konzept für die Betreuung der Kinder im Bundenbacher Kindergarten ausgearbeitet. Die Zustimmung des Landesjugendamtes dazu fehlt noch. Wäre aber für die beiden Orte dringend notwendig, weil viele andere Fragen damit in Zusammenhang stehen. Etwa der Personalschlüssel, die Kosten und der Dinge mehr. Die Ortsbürgermeister Glahn und Gerlinger versicherten, dass das alles auch Niederschlag in den noch fehlenden Haushalten für das Jahr 2020 haben sollte und man derzeit ohne Etats auskommen müsse. Fakt ist, dass nach den Sommerferien 45 Plätze belegt sind und man mit Sicherheit, wird dem vorgelegten Konzept zugestimmt, allenfals sieben weitere Plätze ausweisen kann. Isabelle Hüther-Tams: „Mit viel Geschick und Diplomatie haben wir bisher die Eltern vertröstet. Keine Frage, die sind enttäuscht und glauben uns jetzt nichts mehr. Wenn die sieben Plätze vergeben sind, müssen sie sich sonstwo einen Kindergartenplatz suchen.“

Der bisher geplante Umbau wird deshalb nicht kommen, das haben jetzt die Großbundenbacher Ratsmitglieder so entscheiden. Gegen den Förderbescheid soll deshalb auch kein Widerspruch erhoben werden . Stattdessen kommt Plan B für die räumliche Umgestaltung im Obergeschoß der Einrichtung zum Tragen. Wände werden eingerissen und versetzt. Durch den Einbau von Schrankwänden erhoffen sich die Verantwortlichen mehr Raumgewinn. Architekt Josef Obermeier soll planen.

Neben weiteren Entscheidungen sprachen sich die Ratsmitglieder dafür aus, dass das beliebte Walnussfest in diesem Jahr nicht stattfindet. Das Veranstaltungsrisiko ist der Ortsgemeinde zu groß.

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