Zigarettenqualm während Arbeitszeit?

Zweibrücken. Rauchen schafft für viele Menschen Ablenkung und Entspannung, die sie auch während der Arbeitszeit wollen. Doch wo hört die eigene Freiheit auf? Der Merkur am Freitag fragte Passanten in der Zweibrücker Fußgängerzone, ob man die Raucherpause abschaffen sollte - wie es der "Bundesverband mittelständische Wirtschaft" fordert

Zweibrücken. Rauchen schafft für viele Menschen Ablenkung und Entspannung, die sie auch während der Arbeitszeit wollen. Doch wo hört die eigene Freiheit auf? Der Merkur am Freitag fragte Passanten in der Zweibrücker Fußgängerzone, ob man die Raucherpause abschaffen sollte - wie es der "Bundesverband mittelständische Wirtschaft" fordert. "Ich finde, man sollte sie abschaffen, weil über den Tag hinweg zu viele kleine Pausen entstehen, die nicht eingeplant sind und die Arbeit stören. Außerdem machen sich die Raucher auch keine Gedanken über uns Nichtraucher", meint Waltraud Sefrin (55) aus Contwig. Dem schließt sich Heidi Staut (56) aus Zweibrücken an: "Niemand wird zum Rauchen gezwungen. Wenn man damit anfängt, ist man selbst Schuld."Auch der Zweibrücker Andreas Schwaan (24) ist dieser Meinung: "Mich würde ein Verbot nicht stören, weil die Pausen beispielweise Akkordarbeiten beeinträchtigen - allerdings gibt es viele Leute, die Zigaretten brauchen." Auf der anderen Seite sind viele gegen eine generelle Abschaffung von Raucherpausen - denn Raucher wären ohne Pausen zu angespannt, es sei ja schließlich eine Sucht. Zudem finden sie, jeder sollte seine Pausenzeit selbst einteilen dürfen. Günther Hoffmann (66) aus Oberauerbach meint: "Das ist diskriminierend und unfair, weil man etwas verbietet, was die ganze Zeit respektiert wurde." Alexander Librecht (32) aus Zweibrücken sagt: "Für mich wäre das schlimm. Wenn die Pausen nicht länger als zwei bis drei Minuten sind, ist das doch kein Problem. Wir Raucher denken da wahrscheinlich anders, weil wir ein eigenes Volk sind." Ließe sich ein Verbot umsetzen? Karina Titze (41) antwortet: "Bei einer generellen Regelung müssten sich alle daran halten. Ich könnte mir aber auch vorstellen, dass während der Arbeit heimlich geraucht würde." Wie wirkte sich ein Verbot auf den Betriebsfrieden aus? Heidi Staut: "Am Anfang wäre das Arbeitsklima sicher angespannt, aber nach einer Zeit hätte sich sicher alles wieder eingespielt." lsi/schf

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Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme, fingierte s
Liebe Leserinnen, liebe Leser, wir freuen uns über Ihre Leserbriefe zur Diskussion von Themen, über die der Pfälzische Merkur berichtet hat. Damit ein möglichst großer Leserkreis zu Wort kommen kann, müssen Zuschriften gekürzt werden. Anonyme, fingierte s