Wut in Wallhalben über Herings Aussage ist groß

Wallhalben. Zornesröte hat am Freitag die Aussage von Hendrik Hering, SPD-Fraktionschef im Mainzer Landtag, in die Gesichter von Wallhalbens Verbandsbürgermeister Berthold Martin und Karl Walter Lenhard, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) zum Erhalt der Verwaltungseinheit, getrieben

Wallhalben. Zornesröte hat am Freitag die Aussage von Hendrik Hering, SPD-Fraktionschef im Mainzer Landtag, in die Gesichter von Wallhalbens Verbandsbürgermeister Berthold Martin und Karl Walter Lenhard, Vorsitzender der Bürgerinitiative (BI) zum Erhalt der Verwaltungseinheit, getrieben. Hering hatte im Merkur-Redaktionsgespräch den Erhalt der Verbandsgemeinde als "nicht sinnvoll" charakterisiert."Diese Aussage überrascht uns arg", sagte Berthold Martin und räumte unumwunden ein, dass noch vor wenigen Tagen der Eindruck bei einem Gespräch mit der SPD-Fraktion in Mainz und einer Delegation aus Wallhalben ein ganz anderer gewesen sei. Dort sei kein einziges Wort in dieser Hinsicht gefallen. Der innenpolitische Sprecher Hans Jürgen Noss (SPD) habe vielmehr festgestellt, wie erstaunlich es sei, was Wallhalben leistet.

"Ich will nicht das gesamte Gespräch wiederholen, doch am Schluss ermunterte er uns, nochmals Zahlen, Gutachten und das Ergebnis der Bürgerbefragung vorzulegen, weil unsere Verbandsgemeinde Erstaunliches geleistet habe und bestens dastehe", erklärte auch Lenhard. Er kommt zu dem Ergebnis, dass die Aussage Herings ohne Argumente einfach fatal sei, zumal er wörtlich zu Lenhard gesagt haben soll: "Wir werden uns noch öfter mit Wallhalben beschäftigen müssen und der Landtag wird letztendlich entscheiden." Von einer Auflösung sei damals kein Ton gefallen. "Deshalb finde ich es erstaunlich, wenn der SPD-Fraktionschef bei einem Pressegespräch eine derartige Aussage macht". Der BI-Sprecher verweist weiter darauf, dass die VG Wallhalben beispielhaft aufgestellt und auch für die Zukunft lebensfähig sei. "Werden wir aufgelöst und irgendwo zugeschlagen, dann hat die gesamte Bevölkerung Nachteile. Der Bürgerwille wird offensichtlich überhaupt nicht beachtet. Die Politikverdrossenheit wird Formen annehmen, die sich der Herr Hering überhaupt nicht vorstellen kann. Von wegen, in drei Monaten sei das alles vergessen." Lenhard baut weiter auf die positive Vorstellung im Landtag und lässt keine Zweifel daran aufkommen, dass rechtliche Möglichkeiten bis zum Schluss ausgeschöpft werden.

Martin bekräftigt noch einmal den Standpunkt, dass Wallhalben nicht bereit sei, die Schulden anderer zu zahlen. "Ich habe auch Hering gesagt, dass wir gern auf das Hochzeitsgeld, Judaslohn oder wie die Mitgift auch bezeichnet wird, verzichten. Sie wollen uns Geld geben, das sie nicht haben, damit wir Dinge tun, die wir nicht brauchen."

Erich Ohliger, Verbandsgemeindebeigeordneter, findet die ganze Sache schlimm, Ortsbürgermeister Willi Hunsicker aus Schmitshausen kann nicht verstehen, dass man Wallhalben so durch die Presse zieht und sein Amtskollege Gerhard Gießen aus Hettenhausen gibt ein wiederholtes Mal zu bedenken, dass hier eine Einheit auseinandergerissen wird, an den Bürgern vorbei, wenngleich diese sich mit der Verbandsgemeinde voll und ganz identifizieren. Foto: pm/MW

Foto: pm/cos

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