"Wollen Gästezahl in der Pfalz weiter steigern"

Warum halten Sie einen Marketingverbund für eine Region für notwendig?Detlef Janik: Die Pfalz ist mit acht Landkreisen und acht kreisfreien Städten so groß, dass hier eine Bündelung notwendig ist

 Nach Landau (im Bild) findet die nächste Pfalzclub-Gala am Freitag in Zweibrücken statt. Fotos: pm

Nach Landau (im Bild) findet die nächste Pfalzclub-Gala am Freitag in Zweibrücken statt. Fotos: pm

Warum halten Sie einen Marketingverbund für eine Region für notwendig?Detlef Janik: Die Pfalz ist mit acht Landkreisen und acht kreisfreien Städten so groß, dass hier eine Bündelung notwendig ist. Mehr als 90 Prozent der Deutschen kennen die Pfalz als Region - was liegt also näher, als diesen Landstrich gemeinsam zu bewerben? Unsere Aufgabe beim Pfalz-Marketing, aber auch bei Pfalz-Touristik und Pfalzwein sehe ich darin, die Pfalz als Marke zu etablieren - eine Marke, die vor allem für Genuss, Lebensfreude und schöne, attraktive Landschaft steht.

Ihr Slogan lautet: "Zum Wohl. Die Pfalz": Wie entstand er und was drückt er aus?

Janik: Der Slogan wurde von einer Stuttgarter Werbeagentur Anfang der 90er Jahre entwickelt. "Zum Wohl. Die Pfalz." war der Slogan für eine viele Jahre dauernde Kampagne der Pfalzwein-Werbung mit Anzeigen in fast allen großen Zeitschriften. Für mich drückt er vor allem die Lebensfreude der Pfälzer aus, ihre Fähigkeit zum "Savoir vivre" - schließlich sind wir ja nicht nur geographisch nahe an Frankreich.

Welche Möglichkeiten nutzen Sie, um die Pfalz zu bewerben?

Janik: Wir nutzen Sponsoring von Veranstaltungen oder organisieren selbst Veranstaltungen wie den Pfälzer Hüttenzauber in wenigen Tagen oder den Erlebnistag Deutsche Weinstraße. Wir organisieren Pressereisen und informieren durch Pressemitteilungen oder unseren Internet-Auftritt, wir treten auf Messen auf, geben Publikationen heraus - kurz, wir werben für die Pfalz auf allen Kanälen.

Was würden Sie seit 1998 als die größten Erfolge bezeichnen?

Janik: Beim Pfalz-Marketing gibt es mehrere Erfolgsgeschichten. Ich möchte vor allem zwei hervorheben. Erstens die Pfalzkisten mit vielen typischen regionalen Produkten als Sinnbild für die Genussfreude der Region. Und zweitens der Erfolg des Pfalzclubs mit dem Pfalzclub-Magazin. Immerhin haben wir inzwischen 1700 Pfalzfans, die Mitglied im Pfalzclub sind und vier Mal im Jahr unser Magazin erhalten. Knapp die Hälfte lebt übrigens nicht in Rheinland-Pfalz.

In welchen Bereichen besteht für die kommenden Jahre noch Nachholbedarf?

Janik: Ich würde gerne noch mehr Pfalz-Liebhaber für eine Mitgliedschaft im Pfalzclub begeistern - und natürlich wünsche ich mir, dass die Pfalz als Urlaubsregion die Riesenchancen, die sie durch ihre vielen Attraktionen und Naturschönheiten besitzt, noch besser nutzt - dass wir also unsere Gästezahl von 1,6 Millionen im Jahr in der Pfalz kontinuierlich steigern.

Die Pfalzclub-Gala ist die Krönung Ihrer Aktivitäten?

Janik: Wir laden die Pfalzclub-Mitglieder zu mehr als zehn Veranstaltungen im Jahr ein - die Pfalzclub-Gala, die alle zwei Jahre stattfindet, ist darunter das herausragende Ereignis, die Gala eben. Zu dieser Gala sind aber gerne auch andere Gäste willkommen.

Warum haben Sie dieses Jahr Zweibrücken als Veranstaltungsort ausgesucht?

Janik: Wir versuchen mit unseren Veranstaltungen die Pfalz in ihrem ganzen Facetten-Reichtum zu zeigen - folglich sind wir also mal am Rhein, mal an der Deutschen Weinstraße, dann wieder am Donnersberg oder jetzt im Südwesten in Zweibrücken. Die renovierte Festhalle bietet für eine solche Feier ein traumhaftes Ambiente (wir hatten hier schon im November unsere Mitglieder-Versammlung), außerdem ist Zweibrücken mit seinem Umland eine wunderschöne Ecke der Pfalz, die zu entdecken sich lohnt. Wir haben deshalb auch in der aktuellen Ausgabe des Pfalzclub-Magazins einen großen Bericht über die Barockstraße.

Viele Städte in Rheinland-Pfalz haben heutzutage ein eigenes Marketing. Sehen Sie dies als sinnvolle Ergänzung oder gar als Konkurrenz zu Ihrer übergreifenden Vermarktung?

Janik: Das ist eine absolut sinnvolle Ergänzung, auf keinen Fall eine Konkurrenz. Wichtig sind die gegenseitige Absprache, das Miteinander und die Vernetzung unter dem Dach "Pfalz". Einige Stadtmarketingorganisationen wie die von Pirmasens oder Landau sind bereits Mitglied im Pfalz-Marketing.

Wie genau verfolgen Sie die Stadtmarketingaktivitäten der einzelnen Städte?

Janik: Leider fehlt mir die Zeit, um die Aktivitäten genau zu verfolgen. Aber die großen Entwicklungen wie in Zweibrücken am Flughafen oder den Ausbau der Style Outlets beobachte ich natürlich.

Und welche Verbesserungsvorschläge hätten Sie hier für Zweibrücken?

 Detlef Janik

Detlef Janik

Janik: Ich denke, dass in Zweibrücken, aber auch generell in der Südwestpfalz sehr viel Positives entstanden ist. Es gibt hier viel Initiative, Engagement und jede Menge Impulse. Ich maße mir aber nicht an, den Verantwortlichen im Stadtmarketing Ratschläge zu geben.

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