Wo Mensch und Katz' sich wohlfühlen

Stambach · Nicht immer führt der Weg direkt nach Contwig: Frank Munk und Yvonne Gambert hat es in den Ortsteil Stambach verschlagen. Die beiden mieteten zuvor ein Haus in Oberauerbach und entschlossen sich irgendwann, etwas Eigenes zu kaufen.

 Yvonne Gambert und Frank Munk haben beide einen grünen Daumen. Fotos: Nadine Lang

Yvonne Gambert und Frank Munk haben beide einen grünen Daumen. Fotos: Nadine Lang

Damit begann die Suche nach dem eigenen Haus, und wenn es nach Frank Munk gegangen wäre, würden die beiden zusammen mit Yvonne Gamberts Tochter Lena stadtnah wohnen. "Stambach war ein absoluter Zufall", erzählt Yvonne Gambert beim gemütlichen Plausch im großen Garten mit Blick auf Gänse, Pferde und einen Traktor. Auch wenn Frank Munk gerne neckisch behauptet, er sei gezwungen worden, entschieden sich alle beide für das zu der Zeit sanierungsbedürftige Haus. Das war im Oktober 2013. Seitdem hat sich jedoch vieles geändert, denn das Haus wurde innerhalb von zweieinhalb Monaten kernsaniert. Im Dezember 2013 zogen die Drei ein, das Haus ist noch immer ein Stück weit Baustelle.

"Yvonne hat hier die Liebe zum Garten entdeckt und will sogar Kleingärtnern, mit Salat und Kräutern", zieht Frank Munk seine Lebensgefährtin ein wenig auf. Dabei verbringt auch er viel Zeit im Garten , plant und realisiert Gartenprojekte, wie die Errichtung der Sitzgruppe (auf der die beiden gerade Platz genommen haben), den Bau einer Sommerküche und Sandsteinmauern oder das sich in Arbeit befindende Projekt Teich mit Bachlauf. Und woher weiß man, wie das alles geht? Nun, da gibt es erfahrene Freunde, Literatur und nette Nachbarn, erklären die beiden. Letztere haben auch schon helfend "eingegriffen", erklärt Yvonne Gambert. Das klingt doch alles ganz danach, als ob die Entscheidung für Stambach die Richtige war und zwei Menschen nicht nur ein neues Hobby haben, sondern in ihrem Wohnort auch angekommen sind? "Ich ja", stimmt Yvonne Gambert direkt zu. "Mittlerweile ja", gibt auch Frank Munk zu.

Der Einzige, der ein Haus in Contwig statt in Stambach vorgezogen hätte, ist wohl der kleine Kater Max, der vor etwas über einem Jahr das neue Mitglied der Familie wurde. Max geht nämlich gerne spazieren, und das am liebsten nach Contwig. Im Februar war er zum ersten Mal ein ganzes Wochenende verschwunden. "Wir haben gleich gemerkt, da stimmt etwas nicht", erzählt Yvonne Gambert. In Sorge verteilten sie Suchzettel in der näheren Umgebung. Montags dann endlich der erleichternde Anruf, ausgerechnet aus dem neuen Seniorenhaus in Contwig. Dort verbrachte Max nämlich den ganzen Sonntag im Innenhof und bespaßte die Anwohner. Aus Sorge um das Wohlergehen des Katers, schließlich war es Februar und sehr kalt, kauften die Pfleger sogar Futter und richteten dem kleinen Ausreißer sogar ein warmes Plätzen im Hof ein. Nach dem Anruf holte ihn Frank Munk dort ab. "Er ist mir aus zwei Metern Entfernung in den Arm gesprungen", erzählt er.

Damals dachten sie noch, Max wäre versehentlich in Contwig gelandet, vielleicht bei Fremden im Auto mitgefahren. Doch drei Monate später wurden sie eines Besseren belehrt, denn von Max fehlte wieder jede Spur. Dieses Mal war es ein Aufruf bei Facebook , der half, Max wiederzufinden. Denn bei Yvonne Gambert meldeten sich die unterschiedlichsten Menschen, die Max auf seinem Fußmarsch nach Contwig gesehen hatten. So kehrte er ganz selbstverständlich bei Fremden über eine vorhandene Katzenklappe ein, ruhte sich auf einer Couch aus und begleitete Fußgänger, solange sie seine Richtung teilten. Menschen sendeten Fotos von Max und am Ende war es in der Nähe der Contwiger Grundschule, unweit des Seniorenheimes, wo Max abgeholt wurde.

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