Wo die Kinder über sich hinauswachsen

Hornbach · Gar nicht so einfach zu finden ist die protestantische Kindertagesstätte Hornbach in der Talstraße. Dafür kann sie für sich den Status "naturnah" in Anspruch nehmen. Mitten in der Idylle im Kleinstädtchen Hornbach, wo der Bach gleichen Namens auch nicht allzu weit vorbeimäandert. Tilmann Feitt aus Sankt Ingbert ist seit 2004 der Leiter der Einrichtung und nimmt, wie er ausdrücklich betont, immer wieder gerne die Fahrtstrecke aus der Heimat auf sich.

 Die Kinder in der Hornbacher Kita wollen hoch hinaus – flugs klettern einige von ihnen für ein gemeinsames Foto auf Baumstümpfe im Außengelände des Hauses. Fotos: Baumann

Die Kinder in der Hornbacher Kita wollen hoch hinaus – flugs klettern einige von ihnen für ein gemeinsames Foto auf Baumstümpfe im Außengelände des Hauses. Fotos: Baumann

"Mich reizt die Natur hier rundherum, zum Beispiel die Störche auf der Wiese nebenan und vor allem die Möglichkeiten, die wir mit unseren Kindern haben. Beim Spaziergang in Richtung Mauschbach können wir neben Fröschen sogar Wasserbüffel beobachten", schildert er die Vorteile des Standortes.

Die Infrastruktur sei bestens in Hornbach und die Eltern würden dies schätzen. In der Tagesstätte sind 13 Erzieherinnen und Erzieher in drei Gruppen mit insgesamt 54 Kindern tätig. Auch zehn Krippenkinder von acht Wochen bis zu drei Jahren werden betreut.

Der 1950 erbaute Kindergarten wurde 1970 umgebaut und nach einem Wassereinbruch 2011 komplett saniert. Tilmann Feitt lobt insbesondere das Engagement der Eltern , die das Außengelände in Eigeninitiative naturnah umgestaltet hätten. Jährliche Arbeitseinsätze von Eltern und Erziehern trügen dazu bei, dass alles in gutem Zustand bleibt. In Planung sei jetzt noch ein Baumhaus. In Zusammenarbeit mit dem Elternausschuss, in dem sich auch Architekten und Schreiner befänden, soll dies möglich werden. Aufgrund geringer Kapazitäten zum Abstellen von Material sei auch noch ein Materialschrank ins Auge gefasst.

Dem sechsjährigen Moritz Schmidt aus Hornbach gefällt vor allem das Außengelände mit Hügel und Klettergerüst. "Oft gehe ich auch an den Kletterbaum, die Schaukel und die Reckstange", gibt er sich sportlich zu erkennen. Er gehöre auch zu den "Dünnsten" hier, betont er. Am liebsten esse er die Lasagne im Kindergarten. In seiner "Freizeit" ist Moritz oft auf dem Spielgelände und dem neuen Minigolfplatz hinter der Pirminiushalle zu finden. Die sechsjährige Jule Sauter mag es mehr, auf den weichen Bausteinen zu balancieren und in der "Käfergruppe" zu basteln und mit den Dinos zu spielen. Auch ihr hat es das neue Freizeitgelände angetan. Außerdem fährt sie ab und zu mit ihren Eltern auf dem Fahrradweg in Richtung Zweibrücken und macht in Althornbach am Spiel- uns Tennisplatz Rast. Tillmann Feitt betont zum Abschluss der Besichtigung die gute Zusammenarbeit zwischen Kindergartenteam, Elternausschuss und der Stadt Hornbach. Viele Probleme könnten dadurch unkompliziert und schnell gelöst werden.

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Hintergrund Manfred Hofer liegt viel an "seinen Hornbach". So wird er denn oft, zusammen mit Freunden aus dem Ort, in Eigeninitiative tätig. "Es tat weh, unsere vier hervorragenden Tennisplätze, mit bestem Material hergestellt, vor kurzem aufgeben zu müssen, da schon seit zehn Jahren kein Tennis mehr gespielt wurde." So kamen Hofer und seine Mitstreiter auf die Idee, ein Freizeitgelände mit Wohnmobilstellplatz mit 26 Stellplätzen daraus zu machen und fanden im Ort auch einen Privatinvestor, der alles vorfinanzierte", erläutert Hofer das Projekt, das ihn im letzen halben Jahr zirka 150 Stunden im Monat beschäftigte. Ministerpräsidentin Malu Dreyer zeigte sich Ende Juli beim Besuch Hornbachs von dem Projekt begeistert. bav

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