Kreistag Wirtschaftlichkeit steht über allem

Landkreis · Die Grüne/Linke-Fraktion im Kreistag ist mit der Arbeit der Kreisenergiegesellschaft unzufrieden.

(bme) Drei Photovoltaikanlagen hat die Kreisenergiegesellschaft seit ihrer Gründung 2012 in Betrieb genommen. Zu wenig, findet die Fraktion der Grünen/Linken im Kreistag. Eine Aussage, die dort für Gesprächsstoff sorgte. Er werde aus dem Vortrag von Markus Reichert – er ist seit 2015 in der Geschäftsführung der Kreisenergiegesellschaft – mitnehmen, dass die Kreisenergiegesellschaft drei Photovoltaikanlagen betreibt, sonst aber nichts realisiert habe, meinte Grünen/Linken-Fraktionssprecher Bernd Schumacher nach der Präsentation. „Gerade im Hinblick darauf, dass der Landkreis klimaneutral werden will, wie wir es einstimmig beschlossen haben, sind drei Anlagen viel, viel zu wenig.“ Er brachte auch die Idee ein, dass das Holzhackschnitzel-Heizwerk im Schulzentrum Dahn an das Nahwärmenetz angeschlossen werde.

„Die Idee mit Dahn hatten wir schon vor Jahren. Nach einer Prüfung sind wir davon wieder abgerückt“, erwiderte Landrätin Susanne Ganster. „Bei den Photovoltaikanlagen würden wir gerne mehr machen, aber es muss sich auch wirtschaftlich darstellen lassen“, machte Ganster deutlich. Kreistagsmitglied Heinrich Hoffmeister (SPD), der auch im Aufsichtsrat der Gesellschaft sitzt, sprang Ganster zur Seite. „Ein Wunschkonzert ist die Gesellschaft nicht“, polterte Hoffmeister. Er könne nur bestätigen, dass alles im Gremium hart diskutiert werde, aber die Wirtschaftlichkeit stehe über allem. „Das, was machbar ist, wird gemacht“, sagte Hoffmeister. „Das hätte mich auch gewundert, wenn Herr Schumacher mal mit etwas zufrieden gewesen wäre“, meinte CDU-Fraktionssprecher Dirk Palm in Richtung des Grünen-Kreispolitikers.

In seinem Vortrag ging Reichert zunächst kurz auf die Gesellschafter und ihre Anteile sowie die Entstehung der Kreisenergiegesellschaft ein. Wurden 2016 und 2017 Verluste in Höhe von rund 5420 Euro (2016) und 3580 Euro (2018) verbucht, machte die Gesellschaft im vergangenen Jahr einen Gewinn in Höhe von rund 4473 Euro.

Die drei Photovoltaikanlagen, die sich auf dem Dach des Schulzentrums Dahn, auf der dortigen Aula und auf der SEG-Halle in Höhfröschen befinden, erzeugten im vergangenen Jahr 322 627 Kilowattstunden. „2018 haben wir eine Einsparung von 134,5 Tonnen“, informierte Reichert.

Ganster berichtete, dass auch für das Dienstgebäude der Kreisverwaltung in Pirmasens und für die Unterstellhalle des Wechselladersystem der Feuerwehr, die in Rodalben gebaut wird, die Möglichkeit zur Installation von Photovoltaikanlagen geprüft wurde. „Das Kreisverwaltungsgebäude ist nur in Maßen geeignet und bei der Unterstellhalle dauert es 18 Jahre, bis es sich wirtschaftlich rechnet“, sagte die Landrätin.

Reichert gab auch einen Ausblick über die laufenden Geschäftsfelder in der Kreisenergiegesellschaft. Derzeit werde beispielsweise die Umsetzung zur Installation von Photovoltaikanlagen auf der früheren Militäranlage Langerkopf bei Wilgartswiesen geprüft. Ebenso befasst sich die Gesellschaft mit der Initiative „Photovoltaikanlagen auf artenarmem Grünland“. Hier kämen Flächen in Münchweiler, Bottenbach oder Nünschweiler in Betracht, sagte Reichert.

Abschließend gab Reichert noch einen Exkurs zu den Ladestationen für E-Autos und die gebauten Stationen in Hauenstein, Rodalben und Hornbach. Dass der Geschäftsführer über die Kreisenergiegesellschaft informierte, kam auf Anregung der FWG-Fraktion zustande.

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