„Wir waren Pioniere“

Battweiler · Viele spannende Geschichten stehen täglich in der Zeitung. Was ist daraus geworden? Der Merkur hakt nach. Heute: Vor einem Jahr berichteten wir über den Anschluss der ersten Nutzer für das schnelle Internet mittels Glasfaser in der Lindenstraße in Battweiler.

Im Februar letzten Jahres fanden die ersten 20 Haushalte in der Lindenstraße von Battweiler zur schnellsten Datenautobahn, die derzeit technisch möglich ist, Zugang: der Breitbandversorgung mittels Glasfaser im sogenannten FTTH-Standard. Der Battweilerer Pionier, Elektroingenieur Klaus Feick, blickt gerne auf dieses Ereignis zurück. Inzwischen sei auch der Politik bewusst geworden, dass nur mit der Glasfasertechnik der schnellste Datenfluss möglich ist, entsprechend werde der Ausbau forciert, lobt Feick. Er hatte beim Ausbau der Lindenstraße dafür geworben, die Gelegenheit zu nutzen und die entsprechenden Kabel zu verlegen. Es gab Gegenstimmen, die meinten, dass doch der Datenfluss, wie sonst allgemein üblich, völlig ausreichend sein. Wozu Datenströme von einem Gigabit in der Sekunde? Feick ließ im Werben für seine selbst erstellte, kostenlose Versorgungsplanung in der Lindenstraße aber nicht locker. Mehr noch, als sich die Gemeinde außerstande sah, irgendwelche Kosten zu übernehmen, finanzierte Feick die Sache aus eigener Tasche vor. Die Pfalzwerke aus Ludwigshafen waren sozusagen "Steigbügelhalter" und gestatteten die Glasfaserkabelverlegung im Versorgungsgraben mit. Weil bautechnisch nicht einwandfrei gearbeitet wurde, war bei fünf Anschlussnehmern im Straßenzug der Knoten drin. Die handvoll Abnehmer konnten erst im Herbst letzten Jahres an die schnelle "Datenautobahn" angeschlossen werden. Für Feick bleibt es trotzdem eine tolle Geschichte und für die 25 gegenwärtigen Anschlussnehmer ebenso. Die Datenzukunft gehöre nun mal dem Glasfaser. Feick: "Etwas mehr Unterstützung hätte ich mir damals gewünscht. Heute weiß jeder, wie wichtig unser Schritt in Battweiler war. Wir sind landesweite Pioniere gewesen, weil wir Anlieger das in Eigenleistung weitgehend gestemmt haben."

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