"Wir sind nicht gegen das Tierheim"

Zweibrücken. Vor einigen Tagen hatte Heinz Hofer, der Vorsitzende des Ortskartell Ernstweiler dazu aufgerufen, hinsichtlich der Sparzwänge der Stadt Zweibrücken zu prüfen, ob nicht auch am Tierheim Ernstweiler eingespart werden könne (wir berichteten)

 Heinz Hofer, dessen Familie lange wegen Lärmbelästigung gegen das benachbarte Tierheim geklagt hatte, sagt heute: "Es ist möglich, hier in Ernstweiler nebeneinander zu leben." Foto: pma

Heinz Hofer, dessen Familie lange wegen Lärmbelästigung gegen das benachbarte Tierheim geklagt hatte, sagt heute: "Es ist möglich, hier in Ernstweiler nebeneinander zu leben." Foto: pma

Zweibrücken. Vor einigen Tagen hatte Heinz Hofer, der Vorsitzende des Ortskartell Ernstweiler dazu aufgerufen, hinsichtlich der Sparzwänge der Stadt Zweibrücken zu prüfen, ob nicht auch am Tierheim Ernstweiler eingespart werden könne (wir berichteten). Hofer erklärt jetzt, dass es ihm dabei nicht gegen das Tierheim gehe: "Ich gönne es dem Tierheim, ich gönne ihm die Förderung - das Problem ist aber die Gleichberechtigung!" Andere Vereine sollten entweder ebenso gefördert werden wie der Tierschutzverein - oder aber wenn andere Vereine und Institutionen aufgrund der Sparzwänge weniger Förderung erhielten, dann müsse auch beim Tierschutzverein geprüft werden, ob Einsparungen möglich seien. Hofer: "Der Stadtrat hat eine Kommission gebildet, die den Haushalt der Stadt Zweibrücken prüfen soll. Noch in diesem Haushaltsjahr müssen in Zweibrücken 400 000 Euro eingespart werden." Wenn denn in der Stadt alles auf den Prüfstand müsse, dann wolle das Ortskartell nur wissen, ob denn auch an das Tierheim gedacht wird, das jedes Jahr 23 500 Euro für die vorübergehende Versorgung von Fundtieren bekommt, egal wie viele kommen. "Uns geht es ja nicht gegen das Tierheim", sagt Hofer, "aber für Sportvereine zum Beispiel, die die Jugend fördern, gibt es nicht so viel Geld. Die Subventionen sind nicht gleichmäßig verteilt." Andere Vereine und gemeinnützige Organisationen müssten sich ihre Förderung über Zuschüsse bei Verbänden und beim Land beantragen und selbst für vieles aufkommen. Das könne der Tierschutzverein auch. "Das Problem ist, dass die Stadt davor die Augen verschließt und gar nicht erst prüft, wo die Fördergelder eigentlich hingehen", sagt Hofer. Überall werde gespart, Kindergärten müssten "um jede müde Mark feilschen" - und das, obwohl die Vergabe der Kindergartenplätze mittlerweile gesetzlich geregelt sei. "Es geht einfach um die zweckmäßige Verwendung der Gelder", betont auch Fritz Weiß, stellvertretender Vorsitzender des Ortskartell Ernstweiler. Dabei habe sich das Ortskartell selbst jahrelang für das Tierheim eingesetzt. "Schon vor Jahren haben wir gesagt, dass das Tierheim nicht zeitgemäß ist und überholt werden müsse", erzählt Hofer, "wir haben für ein neues Tierheim an einem besseren Standort, der ehemaligen Abschiebehaft in Birkhausen, gekämpft". Aber das alte Tierheim sei geblieben. Hofer: "Wir haben viel Zeit in das Tierheim gesteckt, haben eine Agenda aufgesetzt, wie es für die Tiere besser werden könne, aber seit zwei Jahren bewegt sich hier nichts." Es sollte ein Gesamtkonzept erstellt werden, wie das Tierheim zeitgerecht wird, aber das gebe es bisher wohl nicht. "Es ist möglich, hier in Ernstweiler nebeneinander zu leben mit einer gewissen Ordnung und einem Konzept", findet Hofer. "Ich gönne dem Tierheim die Förderung - das Problem ist aber die Gleichberechtigung!"Heinz Hofer

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