Winterbach „Wir hängen in der Luft“

Winterbach · Die Ortsgemeinde Winterbach pocht auf ihr zugesagte finanzielle Mittel. Die kämen auch dem Kindergarten zugute.

 Das gestrige Grillfest des Kindergartgens Winterbach: Der Wunsch nach mehr Platz ist auch bei den Kleinsten groß.

Das gestrige Grillfest des Kindergartgens Winterbach: Der Wunsch nach mehr Platz ist auch bei den Kleinsten groß.

Foto: Norbert Schwarz

Bei der Zukunft um die Gemeinde denken die Ratsmitglieder von Winterbach, allen voran Ortsbürgermeister Willi Schwarz, an die Kleinsten im Ort. Das Zuhause der Kindergartenkinder soll räumlich erweitertet werden, die Platzkapazitäten in der umgenutzten Dorfschule sind erschöpft. Ein Bauantrag auf Anbau von Räumlichkeiten ist gestellt, sehnsüchtig wird nun auf die Baugenehmigung gewartet. 

Die Finanzierung ist soweit gesichert, dennoch will Ortsbürgermeister Schwarz einen Zuschuss von der Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Fröschen und erinnert dabei an einen alten Ratsbeschluss, als es noch die Verbandsgemeinde Wallhalben gab. Schwarz: „Unser Kindergarten ‚Sonnenkäferstübchen’ hat Vorbildfunktion. Mit der Arbeit der Kindergartenleiterin Jutta Kehrer und ihrem Team sind alle restlos zufrieden, nicht wenige sogar begeistert.“ Schwarz bedauert hingegen: „Vor Jahren konnten wir Kinder aus den umliegenden Orten aufnehmen. Mittlerweile gibt es selbst für die Kinder aus Winterbach eine Warteliste. Wir sind in einer großen Zwickmühle.“ Der Ortsbürgermeister weiter: „Zu allem Übel haben wir an der bestehenden Bausubstanz nur noch eine eingeschränkte Nutzungsmöglichkeit. Räume des Dorfgemeinschaftshauses sollten für den Kindergarten übergangsweise zur Verfügung stehen. Jetzt machen uns teilweise die Brandschutzauflagen einen Strich durch die Rechnung. Der Anbau muss also schnellstmöglich realisiert werden. Und was die Projektförderung angeht, sehe ich auch die neue Verbandsgemeinde Thaleischweiler-Wallhalben als Rechtsnachfolgerin der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben in der Pflicht, zum Anbau einen Zuschuss zu gewähren.“ In dieser sei nämlich im Jahr 1990 beschlossen worden, dass die Verbandsgemeinde einen Zuschuss in Höhe von 20 Prozent von den zuschussfähigen Kosten übernimmt, wenn dadurch Engpässe beseitigt und Wartelisten wegfallen Dies sei nun in Winterbach der Fall, sagt Schwarz: „Die damalige Verbandsgemeinde hatte in den 90er Jahren eine Ausgleichsfunktion übernommen und mir ist nicht bekannt, dass dieser Beschluss inzwischen geändert oder gar ausgesetzt wurde.“ Die Ratsmitglieder folgten dieser Rechtsauffassung, die Reaktion von Verbandsbürgermeister Thomas Peifer bleibe abzuwarten , sagt Schwarz.

Auch vom Landkreis Südwestpfalz erwartet die Ortsgemeinde finanzielle Mittel und begründet dies mit einem Kreistagsbeschluss aus dem Jahr 2016 wenige Tage vor Weihnachten. In diesem ging es um das Leerrohrprogramm zur Förderung der Breitbandversorgung im ländlichen Raum. Zur Erinnerung: Noch bevor andere Verbandsgemeinden oder der Landkreis sich um die Breitbandversorgung in der Fläche kümmerten, nahm die damalige Verbandsgemeinde Wallhalbem mit Verbandsbürgermeister Berthold Martin eine Vorreiterrolle ein. Wie Winterbach verfügten die anderen Orte der früheren Verbandsgemeinde Wallhalben bereits früh über schnelles Internet. Im erwähnten Grundsatzbeschluss erklärte sich der Landkreis Südwestpfalz bereit, die Eigenanteile jener Ortsgemeinden zu übernehmen, die schon schnelles Internet hatten. Es geht um 76 600 Euro. Schwarz: „Bis heute haben wir kein Geld, wir hängen in der Luft, jetzt wollen wir wissen was Sache ist.“ Die Ratsmitglieder sähen das genauso, sagt der Ortsbürgermeister.

Meistgelesen
Neueste Artikel
Zum Thema
Aus dem Ressort