Windräder sorgen für Wirbel – Jetzt sollen Bürger mitentscheiden

Großbundenbach · Auf dem Höhenrücken zwischen Käshofen und Großbundenbach war schon einmal der Bau von Windkraftanlagen angedacht. Die Flugplatzschließung entfacht die Diskussion im Gemeinderat aufs Neue.

Wirkliche Einnahmemöglichkeiten für Ortschaften sind inzwischen dünn gesät. Dass die Nutzung von Windkraft deshalb ein probates Mittel sein kann, erkennt auch die Mehrheit der Ratsmitglieder mit Ortsbürgermeister Dieter Glahn an der Spitze. Trotzdem besteht noch erheblicher Klärungsbedarf, wie sich in der jüngsten Ratssitzung zeigte und Glahn zur Feststellung veranlasste, dass über das Thema Windkraftnutzung gemeinsam mit den Bürgern diskutiert wird. Ein passender Anlass bietet sich beim Neujahrsempfang am 11. Januar 2015.

Wie groß das Interesse am Aufstellen von Windrädern auf der Bundenbacher Gemarkung ist, war bereits am Zuhörerzuspruch zur letzten Ratssitzung abzulesen. Wo sich sonst meist nur die Pressevertreter die vielen Stühle im Zuhörerbereich teilen, versammelten sich diesmal rund 20 Zuhörer, um aus erster Hand erfahren zu können, welche Pläne in Sachen Windkraftnutzung von den gewählten Bürgervertretern geschmiedet werden. Eine erste Infoveranstaltung im Kelterhaus hatte jedenfalls Befürworteter und Windkraftgegner auf den Plan gerufen. Die Diskussion sei nicht ganz frei von Emotionen geführt worden, berichtete der Ortsbeigeordnete Wolfgang Rapp und das soll sich jetzt bei einem zweiten Anlauf insoweit ändern, als dann sachlich eine Abwägung vorgenommen werden kann. Die ins Gremium gewählten Ratsmitglieder hielten mit ihrer Sacheinschätzung keineswegs hinterm Berg.

Angespannte Finanzsituation

Ortsbürgermeister Dieter Glahn verwies auf die prekäre Finanzsituation der Gemeinde. "Wir müssen jedes Jahr allein 25 000 Euro neue Schulden machen, um die laufenden Kosten decken zu können." Ortsbeigeordneter Wolfgang Rapp sah die vor Jahren getroffene Entscheidung gegen die Windkraft richtig. Aber, der bekannte Ausstieg aus der Atomenergie habe zu einer wesentlichen Situationsänderung beigetragen. Ihre Befürwortung für die Windkraft machte auch die zweite Ortsbeigeordnete Agathe Wieder-Hofmann ganz entschieden deutlich. Hennig Hasse konnte gleichfalls plausibel seine Entscheidung für ein mögliches Ja zur Windkraftnutzung erläutern. Das sah Elke Christoffel anders. Sie könnte bei dieser Sache nicht ohne die Bürgermeinung entscheiden und forderte deren Befragung. Dabei soll insbesondere herausgearbeitet werden, ob es überhaupt finanzielle Alternativen zu Einnahmen aus der Windkraftnutzung gibt.

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