Statistik 2019 Weniger Verkehrstote im Landkreis

Südwestpfalz · Der Schwerverkehr und Motorradfahrer sind besonders häufig in Unfälle involviert.

(maw) Seit 2017 geht die Zahl der Verkehrsunfälle im Landkreis stetig zurück. Im vergangenen Jahr wurden insgesamt 2 629 Kollisionen registriert, 57 weniger als 2018. In den meisten Fällen blieb es bei Blechschäden. Allerdings gab es in der Südwestpfalz auch drei Verkehrstote, sechs weniger als im Vorjahr.

Die Zahl der Schwerverletzten sank laut Unfallstatistik leicht um vier Personen auf 80. Auch die Zahl der Leichtverletzten ging deutlich um 52 auf 207 Personen zurück. Hauptunfallursache ist nach Angaben der Polizei weiterhin überhöhte Geschwindigkeit.

In einem Drittel der Unfälle spielte unzureichender Sicherheitsabstand eine Rolle. Dahinter folgt das unerlaubte Wenden oder Rückwärtsfahren mit 24 Prozent. Gerade auf Parkplätzen, insbesondere im Bereich größerer Einkaufs- oder Baumärkte, kracht es deshalb immer wieder. Unfälle durch überhöhte Geschwindigkeit sind zwar leicht zurückgegangen, in drei von fünf tödlichen Zusammenstößen im Jahr 2019 wurde aber Rasen als tragende Ursache registriert.

Die Anzahl der Verkehrsunfallfluchten hat sich im Vergleich zum Vorjahr um 10,5 Prozent auf insgesamt 476 Fälle verringert. Bezogen auf die Gesamtunfallzahlen lässt sich sagen, dass sich fast jeder fünfte Unfallverursacher (18,1 Prozent) unerlaubt von der Unfallstelle entfernt hat. Bei diesen Unfällen wurde eine Person getötet und zwei leicht verletzt. Die Wahrscheinlichkeit überführt zu werden, ist dennoch relativ hoch. In 189 Fällen, was eine Aufklärungsquote von 39,7 Prozent entspricht, konnten die Unfallflüchtigen ermittelt werden. Unerlaubtes Entfernen vom Unfallort ist keinesfalls ein Kavaliersdelikt, betont die Polizei. Auch wer nur einen geringen Schaden verursacht hat und anschließend von der Unfallstelle flüchtet, macht sich strafbar. Neben dem Verlust der Fahrerlaubnis drohen Geld- oder sogar Freiheitsstrafen.

2019 waren 22 Kinder und somit zwei weniger als im Vorjahr an Verkehrsunfällen beteiligt. Die Zahl der verunglückten Kinder sank um zehn auf elf. Es wurde glücklicherweise kein Kind getötet, jedoch wurden zwei schwer und acht leicht verletzt. Viele Kinder verunglückten laut Unfallstatistik als Fußgänger. Junge Fahrer zeigen erfahrungsgemäß ein deutlich risikobereiteres Fahrverhalten, das in Kombination mit mangelnder Fahrpraxis häufig schwerwiegende Folgen hat. Mit 535 Unfallbeteiligungen liegt die Risikogruppe aber sechs Prozent unter dem Vorjahresniveau.

Auch bei älteren Verkehrsteilnehmern sind Unfallzahlen rückläufig. Senioren waren 2019 an insgesamt 459 Verkehrsunfällen beteiligt, dabei wurden keine Person getötet, jedoch 20 schwer und 57 leicht verletzt.

Mit den Autobahnen 8 und 62 sowie den Bundesstraßen 10, 270 und 427 verlaufen gleich mehrere überörtliche Verbindungen durch die Südwestpfalz, die stark vom Schwerverkehr frequentiert werden. Im Jahr 2019 wurden 206 Verkehrsunfälle registriert, an denen Lastwagen und Sattelzügen beteiligt waren. Dies entspricht 7,8 Prozent der Gesamtunfälle. Durch speziell ausgebildete Polizeibeamte wurden im Lauf des Jahres 652 Fahrzeuge gezielt kontrolliert. Hierbei ergaben sich 284 Beanstandungen von der Verwarnung über Berichte an die Bundesanstalt für Güterverkehr bis hin zur Einleitung von Strafverfahren.

Zudem waren motorisierte Zweiradfahrer an 92 Verkehrsunfällen beteiligt. Ein Mensch starb, 39 wurden schwer und 33 Personen leicht verletzt. Die Hauptunfallursache bei dieser Risikogruppe ist seit Jahren unverändert die nicht angepasste Geschwindigkeit. Neben den allgemeinen Geschwindigkeitsüberwachungen finden auch Kontrollen im Bereich vielbefahrener Motorradstrecken – beispielhaft rund um Johanniskreuz – mit speziell ausgebildeten Polizeibeamten statt.

318 Fahrzeugführer zogen die Beamten aus dem Verkehr, die unter Drogeneinfluss oder mit zu viel Alkohol unterwegs waren. Insgesamt wurden im Landkreis 397 Strafverfahren eingeleitet, 2 617 Ordnungswidrigkeiten beanstandet und 1 698 Mängelberichte ausgestellt.

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