Weltmusik zum EintauchenSitze ich überhaupt richtig?

Zweibrücken. Ein Stück Lebensfreude und Tradition von verschiedenen Orten des Globus brachte die Jazzvocalistin Eva Weis den Zuhörern am Samstagabend im kleinen aber feinen Ambiente des Mannlichhauses nahe. Mit noch nie gehörten Klängen faszinierte Eva Weis zusammen mit Gregor Rinko Stehle am Schlagzeug und Hellmut Wendelin Ruder an der Gitarre die Zuhörer

 Das Konzert von Eva Weis und ein Meditations-Workshop (rechtes Bild) waren Teil der buddhistischen Tage im Mannlichhaus. Fotos: Mascha Rudolph

Das Konzert von Eva Weis und ein Meditations-Workshop (rechtes Bild) waren Teil der buddhistischen Tage im Mannlichhaus. Fotos: Mascha Rudolph

Zweibrücken. Ein Stück Lebensfreude und Tradition von verschiedenen Orten des Globus brachte die Jazzvocalistin Eva Weis den Zuhörern am Samstagabend im kleinen aber feinen Ambiente des Mannlichhauses nahe. Mit noch nie gehörten Klängen faszinierte Eva Weis zusammen mit Gregor Rinko Stehle am Schlagzeug und Hellmut Wendelin Ruder an der Gitarre die Zuhörer.Die Nacht bricht herein und die Holzdrucke, die von Gregor Rinko Stehle an der Wand hängen, sollen auch beim musikalischen Abend nahe gebracht werden. Der Einstieg macht ein Buddhistisches Sutra, "Form ist Leerheit - Leerheit ist Form" - ein buddhistischer Kerngedanke aus dem Herz-Sutra. Die Zuhörer schließen bei vielen Musikstücken die Augen, lassen sich von der Musik mitreißen, wippen und klatschen im Takt oder singen den Refrain mit. Die musikalische Reise führt weiter nach Südamerika und Afrika. Weis untermalt den Gesang zusätzlich mit Klangschale, Maultrommel, Marimba oder Fußschellen. "Die Buddhistischen Tage waren ein Höhepunkt in diesem Jahr. Sie haben unsere Herzen warm gemacht. So verbindend kann Musik sein. Ich war berührt von dieser intensiven und ans Herz gehenden Musik und habe bei diesen fernen Klängen ein Glücksgefühl gehabt", freut sich Egon Kirmse. Zweibrücken. Mein Alltag ist geprägt von der virtuellen Welt. Immer online, immer erreichbar. Fast immer. Kann ich diesem Rhythmus entkommen? Wenigstens auf Zeit? Der Meditations-Workshop im Mannlichhaus wird es zeigen. Hier weisen Mönche des Soto Zen-Ordens alle Ruhesuchenden in die Kunst der Meditation ein. Aus Filmen und von Fotos kennt man die typische Haltung während einer Meditation. Aber wie findet man in seine persönliche Ausgangsposition? In einem kleinen Raum des Mannlichhauses setzte ich mich auf ein Zafu, ein rundes Kissen. Die richtige Stellung des Beckens ist entscheidend. Die Wirbelsäule wird durch den Kontakt der beiden Knie mit dem Boden stabilisiert. Ganz so einfach, wie das bei den Mönchen oder anderen geübten Teilnehmern aussieht, ist es für mich nicht. Anfangs finde ich es schwer, "ein körperliches Fundament" zu bilden und meine Mitte zu finden. Meine Beine schmerzen und mein Fuß schläft sogar ein. Ich frage mich, wie ich so meine Gedanken loslassen soll. Aber sitze ich überhaupt richtig? Die Haltung der Hände konzentriert die innere Wärme im unteren Bauchbereich. Die Finger der linken Hand liegen auf denen der rechten Hand und die Daumen berühren sich leicht. Der Kopf ist natürlich aufgerichtet und die halbgeschlossenen Augen ruhen auf dem Boden. Ich fühle mich an meinem Platz nicht wohl, es ist zu eng. Also wechsle ich mit meinem Kissen an den Rand der Gruppe und habe nun genügend Platz, meine richtige Stellung zu finden. Und siehe da, mein Körper entspannt sich und die Schmerzen verschwinden. Ich spüre, wie mein Körper zur Ruhe kommt, meine Gedanken schwirren aber immer noch unsortiert durch meinen Kopf. In der Stille des Raumes werden alle Sinne aktiv, man wird sensibel für seinen eigenen Körper. Wieder einmal wird mir klar, mit sich alleine zu sein ist gar nicht so einfach. maru

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